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Dieses Thema hat 35 Antworten
und wurde 6.481 mal aufgerufen
 Adventskalender
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Zackel Offline


BAE-Club-Mitglied



Beiträge: 973

11.12.2009 23:12
#16 11. Dezember - Der (mögliche) Text dazu Antworten

Das kenne ich und möchte dazu eine Anekdote zum Besten geben! Vor zwei oder drei Jahren ging bei meiner Mittelklasse-Limosine gar nichts mehr. Es hatte am Wochenende geschneit, als ich mein Auto auf etwa 10 cm Schnee am Sonntagabend auf dem Parkplatz abstellte. Nachts kam die Schnefräse des Bauhofs und warf den ersten Haufen in die Hecke neben und direkt auf mein Auto; frühmorgens besorgte der Hausmeister den Rest. Als ich am nächsten morgen auf Dienstreise und den Wagen holen wollte, stand ich vor einem weißen Berg - ich hätte den Hobby-Hausmeister am liebsten gecreutzigt. Also rasch ins Amt, gucken ob der Wagen des Präsidenten samt Chauffeur noch zu haben ist - für dieses Mal Glück gehabt. Da ich den Wagen für den Rest der Woche nicht brauchte, blieb er erst mal so stehen.
Leider regnete und taute es am Donnerstag und zog in der Nacht auf Freitag wieder an. Am Freitag morgen schaufelte ich meinen Wagen frei und stellte fest, dass er auf einer Eisplatte stand. Zur Straße hin stand er auf Tuchfühlung an einer Hecke, die dank Bauhof und Hausmeister schneegetränkt und ein einziger Eisblock war. Der Wagen klebte an der Hecke fest und dreht an den Rädern durch...
In den nächsten drei Wochen blieb das Auto da stehen. Irgendwann fragten die studentischen Kollegen vom Lehrbergwerk in der Mittagsrunde: "Wieso gehst Du eigentlich seit fast einem Monat zu Fuß?" - "Weil mein Auto festgefroren ist." Ich schilderte die Ereignisse. Damit war für den fröhlichen Teil gesorgt - ich glaube, einer musste aufgrund eines Lachkrampfes auf seinen Nachtisch verzichten, den dann ein anderer übernommen hat.
Spontan fassten drei Mann, darunter Feldbahner Fauli, den Plan, den Uni-Betrieb am Nachmittag ruhen zu lassen und statt dessen mein Auto freizuschaufeln.

Am späten Nachmittag stand mein Wagen vor dem Haus, und der Parkplatz sah aus wie ein Schlachtfeld - tiefe Fahrspuren, Gräben, Wälle. Als ich Abends in der Cafete nachfragte "Wie habt Ihr die Karre da eigentlich raugekriegt?" hieß es "Zunächst gar nicht" und "Das willst Du gar nicht wissen!". Es war wohl doch nicht so einfach, wie sich die Jungs das vorgestellt hatten: nachdem sie zu dritt über zwei Stunden geschaufelt hatten und zu dem Wagen vorgedrungen waren, stellten sie fest, dass der Wagen auch mit dem Unterboden festgefroren war. Letztendlich ist da wohl ein Abschleppseil und ein Quattro im Spiel gewesen... Nein, ich habe mir nicht ausgemalt, wie das vonstatten gegangen ist - wir Bergleute sind nunmal seehr rustikal (Den Witz mit den beiden Eisenkugeln erzähle ich Euch bei Interesse später). Die ganze Aktion hat mich die Deckel der Kollegen nebst Abendessen gekostet - aber das soll es wert gewesen sein!

für Eure Aufmerksamkeit, Glückauf und schönen dritten Adventz!

Jörn

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"Da steht zu befürchten, das es in Mode kommt und als ungeheuer versnobt gelten wird, den Februar in Braunlage oder Altenau zu verbringen."


staar008 Offline




Beiträge: 817

12.12.2009 12:16
#17 12 Dezember, Adventskalender 2009 Antworten

Heute nochmal ein SHE Winterbild.

Postkarte, gelaufen 5.1.1969

Marco

Angefügte Bilder:
Stöberhai.jpg  

Boerman Offline




Beiträge: 795

12.12.2009 15:38
#18 13. Dezember Antworten

13.Dezember

Was Gescha 46 Jahre zurück?

Am 13. December 1963 würde das Messtechnische Bericht freigegeben der 99 233 (Bericht VES-M Halle Str I Fktv 172/63). Nach mehrere Versuchsfahrten auf der Brockenstrecke, würde die technische Eigenschaften der Brockenloks ermittelt.

Folgende Technische Sachen würde untersucht:
- Das Kennlinienfeld
- S/V Diagram
- Werikungsgrad
- Maximale Heizflägenbelastung
- Laufwiederstand

Leider habe ich in meinen Sammlung kein Bilder vom Versuchsfahren. Das einzige mir bekannte Bild steht in das Heft VES-M Halle vom EK (Special 94).

Die 233 Steht schon zeit Jahren im Ilferder Schuppen. Das letzte mall das ich die Lok 233 in Betrieb sa, war 1995.

Hier am 25. Mai 1995 (Vatertag):



Ein besinliches Weihnachten,

Lammert


OOK Offline


BAE-Club-Mitglied



Beiträge: 5.507

14.12.2009 07:45
#19 14. Dezember Antworten

14. Dezember

Der mysteriöse Sonderzug

Eigentlich ist es ja nur eine gewöhnliche Alltagsgeschichte aus dem Leben eines Eisenbahners. Ich hätte sie auch längst vergessen, wenn es erstens nicht eine Begebenheit aus der Adventszeit gewesen wäre und wenn nicht ein Eisenbahnfreund, der an dem Tag zufällig mit im Zuge war, mir Jahre später – da war die SHE schon stillgelegt – zwei Bilder von genau der Situation zukommen ließ. Also erzähl ich mal:

Es war ein schöner kalter, klarer Wintermorgen. Auf den festgefrorenen Altschnee hatte es in der Nacht einige Zentimeter Neuschnee gegeben, der auf dem Weg zum Triebwagenschuppen unter den Füßen geknirscht hatte wie Kartoffelmehl. Trotz der klirrenden Kälte draußen war es im Schuppen angenehm warm, denn die 56 hatte die Nacht hier bei kleinem Feuer gestanden und war erst vor einer Stunde mit dem Schneepflug und einem Güterwagen runter nach Wiedaerhütte gefahren.

Der Nachtheizer hatte leider nicht daran gedacht, unseren T 02 ab und zu zu starten, so dass der Diesel nicht ansprang. Mist. Kurz bevor die Batterie leer war, vielleicht beim fünften oder sechsten Versuch, sprang er endlich an. An sofort losfahren war natürlich nicht zu denken. Der Kühlwasserkreislauf musste erst langsam im Leerlauf durchwärmen, wenn nichts platzen sollte.
Zum Glück brauchten wir den TA nicht anzukuppeln, denn es war klar, dass wir nur sehr wenige Fahrgäste haben würden. (Es waren am Ende sieben, davon eine Dame in der ersten Klasse.) So hielt sich die Verspätung mir zweiundzwanzig Minuten in Grenzen.

„Fahrerlaubnis bis Wiedaerhütte!“, sagte mein Zugführer Willi, als er zu mir in den Führerstand kam. Dann fuhren wir los. Halt in Brunnenbachsmühle. Da wollte doch tatsächlich jemand einsteigen, kaum zu glauben. „Durchfahren“, sagte Willi, als Kaiserweg in Sicht kam. Die Station lag so gottverlassen in der von jungfräulichem Schnee bedeckten Wildnis. Nun ging es in das kurvenreiche 33‰-Gefälle. Am Eingang des tiefen Einschnitts am Eselstieger Grund lag eine kleine Schneewehe, die nach der Durchfahrt des Schneepfluges schon wieder entstanden war, gerade so hoch, dass ich noch mit kurzzeitigem Vollgas durchfahren konnte.

Dann kam die Straße von Braunlage nach Wieda. Da war offenbar noch kein Schneepflug gefahren und unser Pflug hatte zwei kleine Scheewälle rechts und links des Gleises quer über die Straße aufgeworfen. Na, hoffentlich gibt das keinen Ärger, dachte ich.



Wir bogen ins Weinglastal ein und näherten uns Stöberhai. Der Blick von der hohen Trasse runter ins verschneite Tal war schön wie eine Ansichtskarte. Stöberhai war kein Bedarfshalt, also hielt ich planmäßig an. Ein Mann mit Rucksack und zusammengebundenen Skiern stieg aus. Im gleichen Moment kam der Bahnhofswirt, der hier auch als Bahnagent fungierte, aus dem Stationsgebäude gehastet und winkte. Willi stand noch draußen auf dem Bahnsteig und sprach mit ihm. Ich ließ das Fenster in der Führerstandstür runter und beugte mich hinaus.
„Eben hat Wiedaerhütte angerufen.“, sagte Willi. Der T14 ist mit einem Sonderzug unterwegs und wir sollen hier die Kreuzung abwarten. Fahrerlaubnis ist widerrufen. Wir sollen nach Gleis 2 umsetzen.“ Ich konnte ihm ansehen, dass er das genauso unwitzig fand wie ich. Nach Gleis 2 umsetzen, die haben Ideen! Gleis 2 ist seit mindestens einer Woche nicht geräumt worden. Wie soll ich da rückwärts rein fahren?

Der Wirt war schon wieder ins Haus geeilt, denn er musste schnellstens bestätigen, dass er uns von der Kreuzungsverlegung informiert hatte, damit der Sonderzug abgelassen werden konnte. Also gut. Ich zog bis in den Einschnitt unterhalb des Stationsgebäudes vor. Willi legte die Weiche, was einfacher gesagt war, als getan. Nach drei Minuten pfiff er Herkommen und ich setzte zurück. Zu schnell durfte ich über die Weiche ja nicht fahren, aber zu langsam auch nicht, wenn ich nicht stecken bleiben wollte. Ich blieb stecken. Das Gleis war tief verschneit und weiter als fünf bis sechs Meter kam ich nicht rein, da hatte ich schon soviel Schnee vor mir zusammengeschoben, dass der Triebwagen festsaß. Also wieder zurück. Willi ermunterte mich, noch ein Stück weiter in den Einschnitt vorzuziehen, und dann mit etwas mehr Pfeffer ins das Gleis 2 zu fahren.

Na gut. Gesagt, getan. Diesmal hatte ich mindestens dreißig drauf, als ich durch die Weiche donnerte. Das war gegen die Vorschrift, aber was sollte ich machen? Ich blieb wieder stecken, aber der Triebwagen war so weit gekommen, dass wir auf jeden Fall grenzzeichenfrei standen. Das Grenzzeichen war zwar unterm Schnee begraben, aber wir wussten natürlich, wo es stand.

Willi und ich, wir gingen in die Bahnhofswirtschaft, um uns einen heißen Kaffee kommen zu lassen. Kaum hatten wir unsere Kaffeetasse vor uns auf dem Tisch stehen, sahen wir auf der anderen Talseite den T 14 mit zwei G-Wagen heraufkommen. Wir konnte uns keinen Vers draus machen, was das wohl für ein Sonderzug sein sollte, aber das ging uns ja auch nichts an. „Pfeif ihn rein“, sagte Willi, der keine Anstalten machte, aufzustehen. Als ich in den Triebwagen stieg, kam schon der Achtungspfiff vom T 14. Ich pfiff lang-kurz-lang und war gespannt, was mir der andere Tf erzählen würde. Ich hatte keine Ahnung, wer das sein würde. Und ich erfuhr es auch nicht, jedenfalls nicht an diesem Morgen, denn der Sonderzug ratterte einfach an uns vorbei, und weg war er.



Willi und der Wirt kamen zusammen aus der Wirtschaft. „Fahrerlaubnis bis Wiedaerhütte“, sagte Willi und gab mir das Signal zum Vorziehen. Nachdem er die Weiche zurückgelegt und verschlossen hatte, kam er rauf in den Führerstand und sagte: „Abfahren!“

OOK.
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Volka Online




Beiträge: 4.562

15.12.2009 21:38
#20 15. Dezember Antworten

Als im Winter nicht zum Brocken gefahren wurde

Heute ist es bis auf wenigen Tagen im Jahr möglich, aber es gab Zeiten, da wurde von Schierke im Winter nicht zum Brocken gefahren. Zu erst lag es wohl am vielen Schnee, den man nicht geräumt bekam, und dann an der innerdeutschen Grenze und dem Zerfall der Brockenstrecke. Das war im Winter 90/91 zum letzten mal so . Hier sieht man die 99 7236 im Februar 1991 beim Umsetzen in Schierke.

Angefügte Bilder:
997236inSchierke.jpg  

Bergmensch Online




Beiträge: 3.260

17.12.2009 01:26
#21 16. Dezember Antworten

Also hat wieder niemand etwas eingestellt für den 16.12.
Na ganz Toll

Gruß von ganz oben, der Bergmensch 🙋‍♂️


AxelR. Offline



Beiträge: 1.762

17.12.2009 18:38
#22 17. Dezember Antworten

Mangels selbst erlebter Bahngeschichten wenigstens ein (hoffentlich unbekanntes) Bild........

Gruss aus dem Harz
Axel


AxelR. Offline



Beiträge: 1.762

17.12.2009 18:38
#23 . Antworten

bitte löschen.

Gruss aus dem Harz
Axel


OOK Offline


BAE-Club-Mitglied



Beiträge: 5.507

17.12.2009 21:51
#24 RE: . Antworten

Ich wusste noch gar nicht, dass die SHE preußische Abteilwagen hatte. Man lernt nie aus. Und außerdem weiß ich jetzt, wie die Damen auf der BAE auszusehen haben.

OOK.
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Zackel Offline


BAE-Club-Mitglied



Beiträge: 973

17.12.2009 22:11
#25 RE: . Antworten

Zitat von OOK
Ich wusste noch gar nicht, dass die SHE preußische Abteilwagen hatte. Man lernt nie aus.


Tja, es ist schon erstaunlich, was man so alles auf Rollböcken transportieren kann!

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"Da steht zu befürchten, das es in Mode kommt und als ungeheuer versnobt gelten wird, den Februar in Braunlage oder Altenau zu verbringen."


Jürgen Offline




Beiträge: 835

18.12.2009 05:54
#26 RE: .Südharzbahn Antworten

Moin

Der kleine unterschied liegt im Detail
Es gibt die Südharzbahn - http://www.suedharzstrecke.de/historisches.html - und es gab die Südharzeisenbahn (SHE) also zwei Bahnen und das gewisse etwas!

Tschüß Jürgen


AxelR. Offline



Beiträge: 1.762

18.12.2009 20:01
#27 18. Dezember Antworten

....da sich wohl niemand gefunden hat für heute......,
geht es mal in Richtung Selketal. (morgen wollte ja Thomas was Einstellen wenn ich mich erinnere)

Gruss aus dem Harz
Axel


Ilfelder Offline




Beiträge: 1.241

19.12.2009 00:32
#28 19 . Dezember Antworten

Hallo allerseits!!

Es muss im Winter 1987/88 gewesen sein. Innerhalb weniger Tage hatte es selbst bis in die tiefern Lagen des Harzes geschneit.

An einem Sonntag beschlossen mein Cousin (auch aus Ilfeld) und ich spontan, wegen der herrlichen Winterwitterung eine
Winterwanderung nach Eisfelder Talmühle zu unternehmen.
Also machten wir uns kurzentschlossen alsbald nach dem Mittag auf den Weg.
Wir verließen Ilfeld in Richtung Ilfelder Tal und wanderten parallel zur Strecke der Harzquerbahn.
Nach etwa 30 min erreichten wir das FDGB-Erholungsheim "Ilfelder Tal", welches zu der Zeit noch als Beherbergungs-
und Gaststätte in Betrieb war.
Hier wärmten wir uns von innen und nach einiger Zeit setzten wir unsere Wanderung fort.
Am damals noch schrankenlosen Bahnübergang am Ilfelder Viadukt kam uns ein Personenzug aus Wernigerode entgegen.
Beeindruckend war an der Lok, das sie ungewöhnlich viel Schnee und Eis im Fahrwerk sitzen hatte und auch am Wagenpark hingen Schnee und Eis bis unter die Plattformen. Man sah dem Zug an, das er auf seinem Weg über den Harz bereits derb mit den Winter gekämpft haben musste.
Wenn schon bei uns im Südharz um die 30cm Neuschnee lagen, wie mag es da wohl im Oberharz ausgesehen haben?
Nach einiger Zeit kamen wir zum Haltepunkt Netzkater.
Natürlich konnten wir auch hier nicht vorbeilaufen, ohne einzukehren.
Die Bahnhofsgaststätte wurde bereits von den Wirtsleuten Gassel, welche auch heute noch die Pächter der Gaststätte sind, betrieben.
Sie dürften mittlerweile die beständigsten Wirtsleute an der gesamten Harzquerbahnstrecke sein.
Auch hier, in der (bis heute) urgemütlichen Bahnhofswirtschaft am Haltepunkt Netzkater nahmen wir abermals einige
alkoholische Getränke zu uns.
Trotz der Gemütlichkeit und wohligen Wärme setzten wir nach einiger Zeit unsere Tour fort. Mittlerweile hatten wir schon
leicht einen "sitzen", was uns aber nicht von unserem Vorhaben, nach Eisfelder Talmühle zu wandern, abbrachte.
Kurz nachdem wir die Gaststätte verlassen hatten, hörte man im Ilfelder Tal eine Dampflok pfeifen.
Der Nachmittagsgüterzug kündigte sich an. Dieser verkehrte auch Sonntags, allerdings nicht verlässlich. Es gab auch Sonntage,
an denen er nicht verkehrte oder es wurde Lz nach Hasselfelde gefahren, um Wagen zu abzuholen.
An diesem Sonntag verkehrte er, wenn auch nur mit einem Wagen. Bespannt war er mit der 99 7234. Der eine Wagen war beladen mit Schnittholz oder Balkenholz.
Dies war insofern verwunderlich, wurden doch sonst eigentlich immer Bretter, Kisten und sonstige Holzprodukte aus dem Harz
(Silberhütte/Hasselfelde) nach Nordhausen gefahren, und nicht umgekehrt?
Lokführer Nitt trotzte der Witterung und beobachtete aufmerksam den Bahnübergang und die Strecke.
Aufgrund seine Größe ragte Kopf und Oberkörper weit aus dem Führerstandsfenster heraus.



Wir setzten unsere Wanderung entlang der Bahnstrecke fort.
Leider waren an dem Tag noch nicht viele Wanderer und nur einige Skilangläufer unterwegs gewesen, so das es recht beschwerlich
war, durch den tiefen Schnee zu stapfen.
Der immer höher werdenden Schneelage zum Trotz kamen wir nach einiger Zeit auch in Eisfelder Talmühle an.
Hier gab es eine interessante Beobachtung zu machen.
Ein Schneeräumzug, bespannt mit der 99 7237-3 stand am Wasserkran.



Allerdings kam nicht viel Wasser aus dem Kran, wahrscheinlich war die Zuleitung schon halb eingefroren?
Vom Personal erfuhren wir, das der Zug seine Fahrt nach Hasselfelde fortsetzen würde, da es auf dem Streckenabschnitt
Hasselfelde-Stiege starke Schneeverwehungen gegeben hätte.
Leider entstanden beim Rangiermanöver und beim Umfahren des Schneepfluges keine weiteren Bilder.


Das hörte sich garnicht gut an. Hatten wir doch geplant, mit dem Personenzug aus Hasselfelde gegen 16.30 wieder zurück nach
Ilfeld zu fahren.
Nachdem wir nun den Schneeräumzug ausgiebig beobachtet hatten, begaben wir uns in die gemütliche warme Gaststube der Bahnhofsgaststätte.

Der Personenzug aus Hasselfelde kam natürlich nicht, der steckte wahrscheinlich irgendwo zwischen Hasselfelde und Stiege fest?
Den Schneepflug mit der 99 7237-3 sahen wir auch nicht noch einmal und auch der Güterzug kam zumindest bis zu unserer Abfahrt nicht zurück.

Also blieb uns nichts anderes übrig, als auf den letzten Personenzug aus Wernigerode zu warten.
Dieser kam erstaunlicherweise zur planmäßigen Zeit eingefahren.

Wir beide hatten uns mittlerweile gewaltig einen eingeholfen. Im damaligen jugendlichen Leichtsinn wurde häufig mal einer über
den Durst vernascht, so wie auch an diesem Sonntagnachmittag.
Allerdings waren wir ja durch den Ausfall des Hasselfelder Zuges auch ein wenig gebunden. In der einbrechenden Dunkelheit
konnten und wollten wir nicht zurücklaufen nach Ilfeld, nochzumal es unaufhörlich stark schneite.


Auch heutzutage erinnern wir uns noch manchmal mit einem Schmunzeln an diesen Sonntagnachmittag zurück.

Wir sind heil wieder nach Hause gekommen und waren auch am anderen Tag wieder klar im Kopf.

Die Züge auf der Harzquerbahn fuhren am nächsten Tag auch wieder planmäßig.

Möglicherweise hatte der Güterzug wegen der Wetterprognosen nur einen Güterwagen mit, um eventuell Kraftreserven für
Schneewehen zu haben?
Ob so etwas praktiziert wurde, weiß ich allerdings nicht.

Ich hoffe meine Wintergeschichte (mit zwei Bildern) ist nicht zu lang ausgefallen und hat Euch ein wenig gefallen?

Einen schönen vierten Advent und ein ruhiges, gesegnetes Weihnachtsfest wünscht Euch allen, Thomas aus Ilfeld!


SHE-M.L.-BRL Offline


BAE-Club-Mitglied


Beiträge: 322

20.12.2009 16:45
#29 RE: 20 . Dezember Antworten

Hallo liebe Forumsteilnehmer,
Ich möchte nun auch einen kleinen Beitrag zum diesjährigen Adventskalender beisteuern, damit nicht immer nur die Gleichen etwas dazu beitragen. Es ist zwar nichts Besonderes, aber doch besser als gar nichts.

Letzten Winter, noch dieses Jahr, machten wir in unserer Schule einen Frankreichaustausch. Als erstes kamen die Franzosen zu uns und damit auch einer auch zu mir nach Hause. Der Terminkalender war relativ gefüllt mit Veranstaltungen von der Schule aus aber dennoch blieb ein ganzes freies Wochenende. Da stellte sich nun die Frage, was man denn mit dem Franzosen nun unternehmen könnte. Na klar! Die Harzer Schmalspurbahnen muss man doch gesehen haben, wenn man im Harz war. Der Brocken war natürlich der erste Gedanke. Nur das Wetter sprach nicht dafür, denn wer will schon auf den Brocken im dichten Nebel? Also wurde als Alternativziel Wernigerode mit einer Besichtigung des Schlosses vereinbart.

Also wurde ein Zug rausgesucht, möglichst natürlich mit Dampf, dies gelang jedoch nur bei der Hinfahrt. Mit dem Auto ging es erst nach Elend und dort dann in den Zug Harzquerbahn. Nach einer recht kalten Fahrt, meist auf einer der offenen Plattformen des Wagens kamen wir schließlich in Wernigerode Westerntor an. Die Besichtigung des Schlosses gestaltete sich sehr nett und auch der nachfolgende Besuch eines Café schien dem Franzosen zu gefallen. Pünktlich zehn Minuten vor Ankunft des Triebwagens nach Eisfelder Talmühle standen wir wieder auf dem Bahnsteig von Westerntor. Der Triebwagen kam auch pünktlich und wir begannen unsere Rückfahrt.

Bis Steinerne Renne gestaltete sich die Fahrt, wie eine ganz normale Fahrt mit einem Neubautriebwagen der HSB. Ich sagte bis Steinerne Renne. Denn dort stieg eine dermaßen große Wandergruppe ein, dass der kleine Triebwagen fast aus allen Nähten platzte. Es war so eng, dass der äußerst nette Zugführer mich und den Franzosen mit in den Führerstand ließ. Dies war für den Franzosen, wie für mich ein einmaliges Erlebnis.

Einige Monate später war dann der Austausch in die andere Richtung. Wir fuhren nach Frankreich. Ich brachte meiner Austauschfamilie natürlich alle Bilder mit, die ich während der Zeit in Deutschland gemacht hatte. Dabei kam man natürlich auch auf die Harzer Schmalspurbahnen zu sprechen. Es gibt jetzt in Frankreich immerhin eine Familie mehr, die Kenntnis von der Südharzeisenbahn hat Doch als ich dann eines Morgens, noch in Frankreich, mit meinem Austauschschüler und seinem Vater auf dem Weg zur Schule vor einem Bahnübergang stand und ein Triebwagen an uns vorbeirauschte, da sagte der Vater plötzlich (übersetzt): "Wir hier in Frankreich haben hier wohl ein bisschen schnellere Züge als ihr in Deutschland!" Tja, das sind sie, diese Franzosen! Keinen Sinn für Nostalgie!

Allen einen schönen vierten Advent, frohe Weihnachten und ein gesundes neues Jahr wünscht
Martin, aus dem kalten und tief verschneiten Harz.

Angefügte Bilder:
001.JPG   044.JPG  

Feldbahn-Alex Offline




Beiträge: 1.266

21.12.2009 09:44
#30 21. Dezember Antworten

Moin!

Da bisher keiner etwas zum 21.12. eingestellt hat, hier etwas aus den Weiten des www

Gruß
Alex

Angefügte Bilder:
Notgeld_25pf-1921_Wintersport,_Bahnhof.jpg  

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