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Dieses Thema hat 15 Antworten
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 Bilderrätsel mit Bahnbezug
Seiten 1 | 2
Volka Offline




Beiträge: 4.560

08.12.2019 10:12
1435, 1000, 750 Antworten

Guten Morgen,

ein etwas anderes Rätsel, denn das Bild gibt es als Auflösung: Es gab eine Stelle am Harzrand, wo einen 1000 mm Bahn im sehr kurzen Abstand (ca. 15 m bis 20 m) Strecken mit 1435 mm und 750 mm kreuzte. Wo war diese, liebe Experten?

Euch einen schönen 2. Advent!


Zackel Offline


BAE-Club-Mitglied



Beiträge: 973

08.12.2019 10:37
#2 RE: 1435, 1000, 750 Antworten

Post!

____________________________

"Da steht zu befürchten, das es in Mode kommt und als ungeheuer versnobt gelten wird, den Februar in Braunlage oder Altenau zu verbringen."


nettetal Offline



Beiträge: 765

08.12.2019 12:37
#3 RE: 1435, 1000, 750 Antworten

Post


Bergmensch Offline




Beiträge: 3.260

08.12.2019 14:55
#4 RE: 1435, 1000, 750 Antworten

PN.

Gruß von ganz oben, der Bergmensch 🙋‍♂️


Volka Offline




Beiträge: 4.560

14.12.2019 13:51
#5 RE: 1435, 1000, 750 Antworten

Hallo,

wenn einem nichts bei den bekannten 1000 mm Bahnen im Harz einfällt und ihr euch fragt, welche obskure 1000 mm Bahn ich wohl im Kopf habe, so möchte ich anfügen, dass diese bereits im Schmalspurbahn-Archiv aus dem Transpress Verlag (1. Auflage 1980?) beschrieben ist. Die anderen zwei Bahnen sind dann zusammen mit dieser in den Büchern von Josef Högemann zu den Eisenbahnen im Harz (Kenning, EK) ebenso beschrieben.

Und noch was möchte ich hervorheben: Harzrand & gab

Vielleicht kommt noch jemand drauf?

Volker


Bahnfahrer Offline


BAE-Club-Mitglied


Beiträge: 417

15.12.2019 10:44
#6 RE: 1435, 1000, 750 Antworten

Hallo,

nachdem ich die Högemann Bücher vorwärts und rückwärts gelesen habe immer noch keine Ahnung, aber trotzdem Post.

Rudi


Volka Offline




Beiträge: 4.560

27.12.2019 13:11
#7 RE: 1435, 1000, 750 Antworten

Hallo,

nun kommt (mit großer Verspätung) die Auflösung bzw. die Auflösungen, wo es am Harzrand, nahe beieinander liegende Kreuzungen einer Meterspurstrecke sowohl mit Normalspur als auch mit 750 mm gab. Am schnellsten kam Jörn auf die Lösung, dass es sich nicht um die bekannten 1000 mm Strecken der Schmalspurbahnen im Harz (GHE, NWE, SHE) handeln kann, sondern es sich um die Elektrische Kleinbahn Mansfeld handelt, die nur zwischen 1900 und 1922 betrieben wurden ist. Nähere Infos gibt es online z.B. hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrische_Kleinbahn_Mansfeld

Vor deren Bau waren die Bergbau- und Hüttenbetriebe bereits durch die Mansfelder Bergwerksbahn mit 750 mm Spurweite erschlossen. So war bereits in den Achtziger Jahren des 19 Jahrhunderts die Eckardt-Hütte in Leimbach sowohl von Hettstedt als auch aus Richtung Klostermansfeld (Helbra, Eisleben) aus angebunden. Die Eckardt-Hütte wurde 1926 geschlossen und das Stück zwischen dieser und dem Abzweigbahnhof Leimbach abgebaut.

Die Ortslage Leimbach / Mansfeld bekam mit dem 1913 beginnenden Bau der Strecke von Klostermansfeld nach Wippra ihren normalspurigen Anschluss. Sie wurde wegen des 1. Weltkriegs 1920 eröffnet. Markantestes Bauwerk an ihr ist Fischbauchträgerbrücke in Mansfeld. Und genau dieser Punkt war die von mir angedachte Lösung, die Jörn auch zu gleich angab. Hier eine Postkarte, worauf diese Brücke zu sehen ist. In der Straße (heute B86) sieht man die Gleise der elektrischen Kleinbahn mit 1000 mm Spurweite. Und etwas weiter hinten erkennt man die Kreuzung mit der Bergwerksbahn, ebenfalls einer Brücke.



Und hier das Ganze nachträglich eingezeichnet in einem Ausschnitt eines alten Messtischblatts:



Aber es gibt noch mehr Lösungen, die gefunden wurden. Dazu später mehr.

Viele Grüße

Volker


Volka Offline




Beiträge: 4.560

29.12.2019 18:13
#8 RE: 1435, 1000, 750 Antworten

Die zweite Lösung:

Diese Antwort stammt von Reiner. Wiederum geht es um die Elektrische Kleinbahn Mansfeld, die Mansfelder Bergwerksbahn sowie die Nebenbahn von Klostermansfeld nach Wippra, die jedoch die ersten Meter die Kanonenbahn von Metz nach Berlin im Abschnitt Blankenheim - Güsten mitbenutzt. Der Bahnhof Klostermansfeld hieß übrigens von der Eröffnung der Nebenbahn nach Wippra selber Mansfeld und wurde danach in Klostermansfeld umbenannt. Gegenüber diesem, d.h. nördlich davon befindet sich heutzutage nach die MaLoWa, wo auch der eine Endpunkt des heute verbliebenen Restes der Mansfelder Bergwerksbahn als Museumsbahn endet. Die Station heißt jedoch Benndorf, da sie bereits auf der Gemarkung von Benndorf liegt.



Ein paar Anmerkungen hierzu:
- Man kann darüber diskutieren, ob es statt Harzrand nicht schon Harzvorland ist. Ich würde es jedenfalls so bezeichnen.
- Jens und Reiner hoben hervor, dass auf dem Geländer der MaLoWa auch heute noch diese drei Spurweiten nahe beieinander zu finden sind. So z.B. auch auf der Schiebebühne.
- Auf der oben gezeigten Karte ist auch noch eine Feldbahn zu einer Ziegelei eingezeichnet. Solche hatten typischerweise 600 mm Spurweite. Sie kreuzte aber im weiteren Verlauf nicht die 1000 mm Kleinbahn.


Und es gibt noch weitere Lösungen ... .

Volker


Volka Offline




Beiträge: 4.560

31.12.2019 13:56
#9 RE: 1435, 1000, 750 Antworten

Die dritte Lösung:

Von Jörn, Hettstedt bzw. knapp südlich von Hettstedt: Hier begegneten sich wieder die Elektrische Kleinbahn und die Mansfelder Bergwerksbahn von Leimbach kommend (siehe erste Lösung) und kreuzten sich bei dem Messingwerk und der Gottesbelohnungshütte mit der 1914 eröffneten normalspurigen Anschlussbahn. Dies ist links zu sehen. Oben rechts erkennt man gerade noch ein kleines Stück der Kanonenbahn südlich des Bahnhof Hettstedt sowie darunter ein Stück des heute noch als Museumseisenbahn genutzten Streckenstücks der Mansfelder Bergwerksbahn.



Bald geht es weiter ...


Volka Offline




Beiträge: 4.560

03.01.2020 20:19
#10 RE: 1435, 1000, 750 Antworten

Die vierte Lösung stammt von Jörn und ist in Lutherstadt Eisleben zu finden gewesen. Das ist eigentlich schon ganz schön weit weg vom Harz, aber dennoch möchte ich sie hier der Vollständigkeit wegen aufführen. Ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob sich Jörn der eigentlichen Kreuzung bewusst war. Es geht zur Krughütte der Mansfeld AG, die später unter dem Namen Karl-Liebknecht-Hütte bis Ende 1972 vom dem VEB Mansfeld Kombinat weiter betrieben wurde. Hier unterquerte die Elektrische Kleinbahn das normalspurige Anschlussgleis der Krughütte unter der "Millionenbrücke", aber kam der 750 mm Bergwerksbahn nur noch nahe. Jedoch gab es auf dem Hüttengelände eine Schlackenbahn (auf der Karte in rosa), die ebenfalls 1000 mm Spurweite hatte und an einer Stelle in kurzen Abständen sowohl die 1435 als auch die 750 mm kreuzte. Das ist jedoch nicht aus dem Messtischblatt ersichtlich. Die Stelle habe ich von daher mit einem Pfeil gekennzeichnet. Das sollte helfen sie auf einen Plan aus dem Mansfeld-Museum zu finden. Hier ist der Link zu der Karte:

https://st.museum-digital.de/index.php?t=objekt&oges=51710



Des Weiteren gab es noch die bis 1990 betriebene August-Bebel-Hütte ehemals Kochhütte des Mansfeld Kombinats in Helbra. Um diese machte die Elektrische Kleinbahn einen Schlenker. Sie wurde auch erst 1961 mit dem Normalspurnetzt über eine Anschlussbahn verbunden, die Ende der Siebziger auch durch die Hütte fortgeführt wurde. Sie hatte jedoch schon lange Anschluss an die Bergwerksbahn mit 750 mm und besaß ebenfalls eine Schlackenbahn mit 1000 mm. Nach meinem Wissen kreuzte diese Meterspurstrecke auf keinem Fall die Normalspur. Bei der der Bergwerksbahn glaube ich es aber auch nicht.

Nach vier Lösungen mit der Elektrischen Kleinbahn im Mansfelder Land gibt es aber auch noch eine Stelle mit der NWE, wo sich zumindest diese Spurweiten relativ nahe gekommen sein.

Nachtrag: Wer will kann auf obiger Karte noch die Seilbahn suchen!


Volka Offline




Beiträge: 4.560

03.01.2020 21:35
#11 RE: 1435, 1000, 750 Antworten

Punkt fünf und Schluss: Von Bahnfahrer Rudi ging der Hinweis ein, dass in Niedersachswerfen NWE, Staatsbahn als auch das normalspurgie Anschlussgleis des Gipswerkes sowie das 750 mm Werkbahnnetz sich nahe kamen. Sie kreuzten aber nicht alle. Hier meine Zeichnung dazu:



Ich danke allen Teilnehmern, hoffe es hat Spaß gemacht und traf auf Interesse.

Am Ende zum Nachvollziehen hier noch meine Kartenquellen:

Leimbach:
https://contentdm.lib.byu.edu/digital/co...nyMaps/id/1456/

Klostermansfeld:
http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/71054634

Krughütte:
https://contentdm.lib.byu.edu/digital/co...nyMaps/id/1898/

Niedersachswerfen:
http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/71054620

Viele Grüße

Volker

Nachtrag: Wer entdeckt die weiteren Feldbahnen?


Ilfelder Offline




Beiträge: 1.241

04.01.2020 12:40
#12 RE: 1435, 1000, 750 Antworten

Hallo.

Die Recherche zu den Gleisen im Mansfelder Revier hier im Harzbahnforum, aber vor allem im Bimmelbahnforum ist schon beeindruckend.
Unglaublich was da an Wissen zusammen gekommen ist.

Das hier nun noch Niedersachswerfen ins Spiel kommt, ist ja toll.
Ich hätte die innerbetriebliche Schmalspurbahn im Leunawerk in Niedersachswerfen eher in 600mm in Erinnerung.

Während unserer Schulzeit in der DDR gab es für die Klassenstufen ab der 7. Klasse der allgemeinbildenen zehnklassigen polytechnischen Oberschule (POS) ab einen sogenannten Unterrichtstag in der Produktion. (UTP)
Hier wurde wiederum aufgesplittet in verschiedene theoretische und praktische wöchentlich wechselnde Unterrichte.
Wir Ilfelder Schüler absolvierten unseren UTP Tag in den beiden Betrieben in Niedersachswerfen, zum einem im VEB Leuna Werk und zum anderen im VEB Kältetechnik, (ein Zweigbetrieb vom DKK Scharfenstein), ebenfalls angesiedelt auf dem früheren WIFO Gelände Im Prinzip das ganz Gelände hinter der bekannten großen weithin sichtbaren und recht bekannten Kranbahn, welche direkt neben der Regelspurstrecke verlief und auch von der Harzquerbahnstrecke gut zu sehen war und jedem in Erinnerung sein dürfte, der die Harzquerbahn, die F 4 (später B4) oder die Regelspurstrecke schon mal befahren hat.

Während des Unterichtstages in der Produktion in den Werkstätten des Leunawerkes in Niedersachswerfen waren wir Schüler auch häufig mit in der Lokwerkstatt eingesetzt, in denen die kleinen Feldbahndieselloks, Dumper und andere Großgeräte instandgesetzt wurden.
Diese Erinnerung war mir jetzt wirklich sehr verblasst und ist nun durch den Beitrag wieder aufgeflammt...
Ich erinnere mich an die offenen Motorhauben und Motoren der kleinen Loks ebenso wie Arbeiten an der Elektrik, bei denen wir als Schüler dann einem sogenannten Lehrfacharbeiter beigegeben wahren und an den Arbeiten beteiligt waren bzw. wurden und so durchaus erste technische Kenntnisse erwarben.
Es wurde geschweist, geschraubt gehämmert usw.. alles was in so einer groben Werkstat halt anfällt.
Wenn die Lokomotiven mit Loren oder allein zur Reperatur durch die Hallentore eingefahren kamen oder Motorenprobelauf durchgeführt wurde, war es meist ein großes Spektakel und wurde aufmerksam betrachtet.

Deswegen, schön, das diese Thematik hier noch mal angeschnitten wurde.

Forschungen über die umfangreichen Gleisanlagen in dem Leunawerkgelände in Niedersachswerfen hatten wir hier in underem Harzbahnforum schon mal angestellt, ich kann mich erinnern, hier selbst schon mal Bilder aus der privaten Bilderkiste hier im Forum eingestellt zu haben unter anderem von einem Dampfbagger, vom abkippen von Loren (von Hand) oben auf der Halde, (dort arbeiteten meine beiden Großväter zeitweise und auch mein Vater fing dort 1950 eine Schlosserlehre an) und auch von einer kleinen Feldbahndampflok mit Zusatzwasserbehälter, dieses Bild hatte ich mal im Fotoladen Hüllenhagen (gibts leider nicht mehr) in Niedersachswerfen erstanden.
Vielleicht wäre ja diese Thematik der Gleisanschlüsse und Gleisanlagen im Werk in Niedersachswerfen eine erneute Forschung und Thematisierung hier im Forum wert?
Ich wäre dabei..

Liebe Grüße, Thomas


Harzwanderer Offline



Beiträge: 1.218

07.01.2020 12:02
#13 RE: 1435, 1000, 750 Antworten

Lieber Volker,

ein schönes Rätsel, aber eine noch schönere Auflösung!
(Ich habe nicht mitgeraten, weil ich zwar irgendwann die Vermutung hatte, es könne was mit der elektrischen Straßenbahn zu tun haben, aber mangels eigener Ortskenntnis keine konkrete Lösungsidee hatte...)

Auf jeden Fall: dass es sooo viele mögliche Lösungsstellen gibt hätte ich nicht gedacht.
Und Du hast das mit den farbig markierten Verläufen in den Messtischblättern sehr sehr schön aufbereitet. Allerliebst, wunderbar.
Da habe ich wieder was gelernt.

Viele gute Wünsche zum neuen Jahr noch an Dich & an alle hier im Forum,
herzlichst, Bernd


Feldbahn-Alex Offline




Beiträge: 1.266

07.01.2020 12:23
#14 RE: 1435, 1000, 750 Antworten

Hallo Volker...

In Walkenried kamen sich 1435mm, 1000mm und 600mm nahe. gegenüber des Bahnhofes, am Röseberg und im Bereich des Höllsteins , betrieben die Gipsfabriken Feldbahnen

Gruß
Alex


Volka Offline




Beiträge: 4.560

19.01.2020 12:52
#15 RE: 1435, 1000, 750 Antworten

Hallo zusammen,

sorry, wenn ich mich hier länger nicht gemeldet habe. Ich brauchte ein wenig Auszeit von der Eisenbahn, denn das Zeichnen (nicht nur hier) hat eine ganze Menge Kraft gekostet. Als ich das Rätsel stellte, war ich mir in der Tat den Aufwand dahinter nicht bewusst. Freut mich aber auf jeden Fall zu lesen, dass es zumindest bei einigen gute angekommen ist!

Auf den Teil mit Niedersachswerfen würde ich gerne noch eingehen. Es erscheint mir aber sinnvoll dies in einem separaten Beitragsbaum fortzuführen. Da warte ich noch auf Thomas Antwort. Seitdem ich es geschafft habe Reiner im Bimmelbahn-Forum zu vergrätzen, möchte ich dies nicht nochmal wiederholen.

Es hat übrigens bisher keiner die Seilbahn auf der Krughütte noch die weiteren Strecken in Niedersachswerfen gefunden.

Viele Grüße

Volker


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