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Dieses Thema hat 122 Antworten
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 Sonstiges
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Volka Offline




Beiträge: 4.552

19.10.2020 11:44
#31 RE: Was wäre wenn? Neuer Vorschlag. Antworten

Guten Tag die Herren!

Unser Zeichner ist etwas geknickt, da beide seiner Ideen nach heimatlichen Vorbild - Altonaer Schellfischtunnel und Ottensener Industriebahn - sich hier nicht anwenden ließen. Stattdessen hatte er letzte Nacht, in der sich im Bett ständig hin und herwühlte eine, so hofft er akzeptabel Lösung, gefunden: Sein Anschlussgleis würde beim direkten Abstieg sofort ins Selketal abbiegen und damit ebenso die Bedienung aller Anschlüsse bei talseitiger Lok gewährleisten. Nur müsse man jetzt, um in die Hütte zu kommen dreimal die Chaussee kreuzen, was bei dem Verkehr dort aber kein Problem darstellen sollte. Zusätzlich zeichnete er optional noch ein Umsetz- bzw. beidseitig angebundenes Abstellgleis, um auch bei hohem Wagenaufkommen genügend Platz zu haben. Dann überprüfte er die Gleisradien, denn 20 m sind bei den im Harz vorhandenen Fahrzeugen einfach nicht drin. Man sollte es nicht so laut sagen, aber 50 m haben auch die engsten Kurven.

Ob er sich damit nun wieder zu seinem Chef wagen kann? Was meint ihr Kollegen?

gez. Volker


Bergmensch Offline




Beiträge: 3.258

19.10.2020 19:40
#32 RE: Was wäre wenn? Neuer Vorschlag. Antworten

Volker, das passt rangiertechnisch nicht.
Aus Richtung Gernrode passt es. Aber aus Richtung Alexisbad ist es ganz schlecht.
Zug kommt auf Gleis 1 an, Lok hängt ab und fährt, mit oder ohne Wagen je nach dem, in den Anschluß Eisenhütte, Zug steht dabei in Gleis 1. Lok kommt mit Wgen zurück und muß dann erst umständlich über Gleis 2 nach Gleis 1 umstzen. Dann die Wagen hinten auf Gleis 1 und danach drumrum nach Gleis 1 über Gleis 2. Dann kann sie noch den Wagen vom Carlswerk holen und vorne drauf setzen. Könnte sie auch bei vorheriger Rangierfahrt mitnehmen. Dann ist die Lok aber in der Mitte und für das befahren des Bahnübergangs nicht so optimal. Wagen für das Carlswerk aus Gernrode müssten wie vorher die fürs Eisenwerk zuvor umfahren werden. Aber alles zu Zeitintensiv und Umständlich. Ich würde mich so nicht zu meinen Chefe wagen.

Edit.: wobei ich gerade sehe Carlswerk und Steinbruch haben ja die Richtungsgleichen Anschlüsse. Hatte ich bei meinen Gedanken übersehen.

Gruß von ganz oben, der Bergmensch 🙋‍♂️


Zackel Offline


BAE-Club-Mitglied



Beiträge: 973

19.10.2020 22:36
#33 RE: Was wäre wenn? Neuer Vorschlag. Antworten

Moin,

ich favorisiere nach wie vor die Orange Trasse, verlängert bis Hammer III. Sie ist nicht so steil und hat gefälligere Kurvenradien.

Die Umsetzmöglichkeit sollte direkt an die Stelle, wo das Selketal erreicht ist.

Jetzt müsste man sich mal Gedanken über das Frachtaufkommen machen.

Grüße

Jörn

____________________________

"Da steht zu befürchten, das es in Mode kommt und als ungeheuer versnobt gelten wird, den Februar in Braunlage oder Altenau zu verbringen."


Volka Offline




Beiträge: 4.552

20.10.2020 10:10
#34 RE: Was wäre wenn? Neuer Vorschlag. Antworten
Wenn Sie hier auf Links zu eBay klicken und einen Kauf tätigen, kann dies dazu führen, dass diese Website eine Provision erhält.

Guten Morgen!

Zum Glück hatte Reiner noch auf die möglichen Schwierigkeiten auf dem Bahnhof Mägdesprung selber hingewiesen. So fiel ihm gerade noch ein, dass dort ja noch ein weiteres Gleis vorhanden ist. Ein Kollege schickte letztens eine Postkarte von dort. Dies ließ sich noch schnell einarbeiten und auch die Hinweise von Jörn nahm er mit zum Chef:

Werbung:

Wenn er ebenso wie Jörn die orange Trassierung als vorteilhafter ansah, so war der Chef der Meinung diese sei alleine wegen des zusätzlichen Grunderwerbs einfach zu teuer. Diesem Argument fiel zusätzlich das Ausweichgleis zum Opfer. Er wies darauf hin, dass man es man immer noch später einbauen könne, wenn es denn wirklich nötig sei. Auf das Argument das Rangieren dürfte dann sehr umständlich werden, entgegnete er nur mit jeweils zwei bis drei zuzustellenden sowie abzuholenden Wagen für den morgendlichen und abendlichen Güterzug dürfte erfahrenes Personal kein Problem haben. Nur kannte er das tatsächliche Aufkommen nicht. Dies zu ermitteln überließ er nun seinen Mitarbeitern. Mit dem weiteren, kurzen Hinweis, dass wir inzwischen Oktober und nicht mehr September haben würden, durfte unser Zeichner gehen und setzte sich so gleich an die Überarbeitung des Entwurfs.

Aber wie hoch ist das Frachtaufkommen wirklich? Passen dann die Gleisanlagen? Reiner und Jörn waren ja schon skeptisch!

gez. Volker


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Harzwanderer Offline



Beiträge: 1.215

20.10.2020 17:19
#35 RE: Was wäre wenn? Neuer Vorschlag. Antworten

Hallo Volka und alle anderen,

schöner Strang! Da möchte ich glatt mal mitplanen!

Allerdings möchte ich zunächst warnen, vor den Höhenangaben und Höhenlinien in den WWW-Karten (sowohl in opentopomap als auch in Komoot): die stimmen nicht!! Es stimmen sowohl die absoluten Höhen nicht, als auch der Verlauf der Höhenlinien. Grund ist, dass diesen Angaben geglättete Terrain-Modelle zugrunde liegen - und die Glättung "verschmiert" die Verläufe und verfälscht Maxima und Minima. Das gilt besonders bei felsigen Partien, steilen Bergflanken, tiefen Tälern (Selketal!) und ähnlichem. Man sieht das, wenn man mal bei bekannten Orten (z.B. Steinerne Renne, oder selbst Brockengipfel) die Kartendarstellung prüft - es stimmt *ungefähr*, aber es gibt Höhenabweichungen, und in schwierigen Partien sind die Höhenlinien manchmal kompletter Unsinn (siehe auch Volkas Opentopomap-Bilder - wenn man rechts unten ins Selketal schaut, fliesst die Selke laut Höhenlinien-Darstellung bergauf!).

Das ist alles sehr schade, denn die Tools wie opentopomap oder so sind eigentlich wunderbar (ich benutze die auch sehr gern), aber hier, für die konkrete Planungsaufgabe ist das leider, leider nicht geeignet bzgl. der Höhen. Die Höhen sind aber m.E. hier die Gretchenfrage! Denn die VMP (Volkas Mägdesprunger Privatanschlussbahn) muss vom Bahnhof irgendwie ins Tal kommen! Und da ist die Frage zu klären, wieviel Höhenmeter muss sie da überwinden?

Volka ist von ca. 7m bis zur Selkebrücke der Straße ausgegangen. Ich fürchte, es ist mehr. Ich versuche das, am Obelisken festzumachen, der vor dem Bahnhofsgebäude steht und in den schönen Ansichtskarten gut zu sehen ist. Das Plateau, wo der Obelisk steht, liegt m.E. ungefähr 3m tiefer als das EG des Bahnhofes. Vor dem Obelisk ist eine Mauer und dann ein Abhang zur Straße hin, ich vermute, nochmal 3m (Mauer) + 2m (Abhang). D.h. die Straßenbrücke über die Selke liegt ca 8m tiefer als der Bahnhof, wenn nicht mehr. Die Straße zum Carlswerk fällt aber auch noch sanft ab! Ich nehme also an, das Carlswerk liegt ungefähr 10-12m unter dem Bahnhofsniveau.

Wenn man den ungünstigsten Fall annimmt, 12m Höhenunterschied, und das Anschlussgleis nicht mehr als 1:25 steil sein soll, braucht man dafür eine Rampe von 300m Streckenlänge. Da man am Anfang und Ende noch je 20m für den Neigungswechsel (Ausrundung des Brechpunkts) braucht, sind wir bei 340m nötiger Streckenlänge der Rampe!! Wenn man eine steilere Rampe von 1:20 zulässt (Vorbild: Anschlussgleis Herzogschacht!) und nur 8m Höhenunterschied annimmt (aller-günstigster Fall!!), braucht man für die Rampe immer noch 160m Streckenlänge, plus 2x 20m für Neigungswechsel, also 200m Strecke. Unter dem geht's nicht!

Meine Version der Planung unter diesen Randbedingungen anbei. Ich hab ein Gockelbild als Grundlage genommen, das verfügbare war aus der unbelaubten Jahreszeit, also sieht man schön viel.
Die Strecke auf der "Steilrampe" habe ich in 20m-Abschnitten gezeichnet (jeweils zwischen zwei "Kullern"). Ich habe 14 solche Abschnitte untergebracht, d.h. 280m Rampenlänge, also (abzüglich Ausrundung) 12m Höehnunterschied bei 1:20 oder 9,6m Höhenunterschied bei 1:25. Da ich am "Carlswerk" heraus komme, ist 9,6m schon arg knapp... aber 12m sollten reichen.
Die restlichen Gleise habe ich nur schematisch gezeichnet (ohne "Kullern"), aber unter Beachtung des Bogenradius von 60m!!! Von daher ist das realistisch.

Bei mir würde die Lok auf der Steilrampe immer an der Talseite sein, und die Anschlussgleise im Tal so angebunden, dass das gleich passt. Die Lok muss also nirgendwo umsetzen, bleibt immer an der südlichen bzw. westlichen Seite der Wagengruppe. Rangieren im Bahnhof wäre m.E. kein Problem, da gab es ursprünglich ja mal 3 Gleise.

Weitere Änderungen aus meiner Sicht:
* Anschlussgleis (Steilrampe) nicht direkt an das Streckengleis anschließen, sondern an ein Ausziehgleis. Weil: Streckengleis steigt schon an Richtung Ramberg;, Ausziehgleis kann dagegen waagerecht bleiben. Und wenn die Rampe direkt ans Streckengleis ginge, müsste die von unten heraufkommende Lok-Wagen-Übergabe erst anhalten, und die Weiche umgestellt werden, und dann wieder anfahren in 1:25...1:20 - nee, das ist sehr ungünstig. Wenn die Steilrampe auf das Ausziehgleis mündet, kann die Weiche richtig liegen, solange eine Lok "unten" ist - dann kann die Übergabe immer sofort ohne Anhalten bis ins waagerechte Ausziehgleis, wenn sie hochkommt. Das Ausziehgleis würde ich über eine DKW an die beiden Bahnhofsgleise anbinden (bzw. an alle 3 - das Luftbild ist "von heute" und zeigt natürlich nur 2 Gleise).
* in der Gegend des Steinbruches muss die Steilrampe einen Bogen zwischen Haus und Berghang schlagen! Zwischen Haus und Straße kann sie nicht verlaufen, da wird der Bogen zu eng (mein Bogen hat schon 60m Radius!). Näher am Steinbruch geht aber auch nicht, da ist schon viel mehr Höhe (Ausbeulung des Berghanges, evtl. ist das auch die Halde vom Steinbruch...)
* dem Steinbruch habe ich mal ein zusätzliche Anschlussgleis mit Hochrampe verpasst - könnte ja sein, der war noch in Betrieb und wollte dann auch mal was verlasen, wenn er schon ein Anschlussgleis direkt vor der Nase hat...
* die anderen Gleise im Tal ähnlich Volkas Planung, weiter talabwärts kann das Gleis fortgesetzt werden zum anderen Steinbruch oder den "Hämmern", die da noch so kommen.

Viele Grüße, Bernd

PS: mein Planungs-Bild wird nicht angezeigt... schade .... vielleicht ja zu groß.
Nun, dann eben über externen Hoster: https://www.bildhost.com/image/YWvA5J


Zackel Offline


BAE-Club-Mitglied



Beiträge: 973

20.10.2020 18:42
#36 RE: Was wäre wenn? Neuer Vorschlag. Antworten

Das wird ja immer besser! Wobei ich das Ausziehgleis von dem Bahnhofsgleis abzweigen lassen würde, um auf der Strecke den Verkehr nicht zu blockieren.

Ich grüble gerade, wie man so etwas im Modell umsetzen könnte. Eigentlich ein Fall für das MAPuD!

Grüße

Jörn

____________________________

"Da steht zu befürchten, das es in Mode kommt und als ungeheuer versnobt gelten wird, den Februar in Braunlage oder Altenau zu verbringen."


nettetal Offline



Beiträge: 765

20.10.2020 20:32
#37 RE: Was wäre wenn? Neuer Vorschlag. Antworten

Moin,


Mal unter der Annahme, dass man zukünftig auch Potential sieht, eine Strecke im unteren Selketal bauen zu wollen:
-Anschluss der weiteren "Hämmer" touristische Verkehre zur Burg Falkenstein und bis Meisdorf....

Auch wäre wohl zu berücksichtigen, dass der Haupt-Warenverkehr von und nach Gernrode kommt.


Es wäre also sinnvoll in der Ausfahrt Richtung Gernrode mit einer Weiche Richtung Gernrode abzweigen und dann im großen Bogen (180 grad) zurück ins untere Selketal schwenken.


Sämtlicher Rangierbetrieb vor der Anschlussbedienung findet im Bahnhof statt (Ausziehen über Richtung Alexisbad) - erst dann setzt die Lok an den anderen Bahnhofskopf um und nimmt die zusammengestellten Rangierabteilung mit oder die Wagen vom Ende des Zuges - dann erst wird die Strasse gekreuzt - die Bogen-Kehre befahren und dann in die Spitzkehre um dann die Wagen zuzustellen/abzuholen.
(ein Rangieren am Bahnhofskopf mit Bahnübergang ist ungünstig)



Bei einer zukünftigen Strecke im unteren Selketal wäre dann der bestehende Bahnhof Mägdesprung auch der Anbindungsbahnhof - ansonsten würde nach der bisherigen Planung der Bahnhof Mägdesprung umfahren durch Züge aus Gernrode und Züge aus Alexisbad müssten auch umständlich zurücksetzen....

Der Bogen bringt auch genügend Länge um den Höhenunterschied mit mäßiger Steigung zu bewältigen.


mit Grüßen

Jens


Harzwanderer Offline



Beiträge: 1.215

21.10.2020 09:14
#38 RE: Was wäre wenn? Neuer Vorschlag. Antworten

Zitat von Zackel im Beitrag #36
Das wird ja immer besser! Wobei ich das Ausziehgleis von dem Bahnhofsgleis abzweigen lassen würde, um auf der Strecke den Verkehr nicht zu blockieren.

Hatte ich auch erwogen - aber dann kommt man auch nur aus Gleis 1 in das Ausziehgleis, und das wäre für's Rangieren m.E. recht umständlich (und besonders schlecht, wenn Gleis 1 durch einen anderen Zug besetzt ist).

Daher die DKW in meiner Idee. Damit kommt man vom Ausziehgleis auf alle 2 bzw. 3 Bahnhofsgleise.
Viele Grüße, Bernd


Harzwanderer Offline



Beiträge: 1.215

21.10.2020 11:11
#39 RE: Was wäre wenn? Neuer Vorschlag. Antworten

Zitat von nettetal im Beitrag #37
Es wäre also sinnvoll in der Ausfahrt Richtung Gernrode mit einer Weiche Richtung Gernrode abzweigen und dann im großen Bogen (180 grad) zurück ins untere Selketal schwenken.

Moin Jens,

das geht leider nicht, der Platz reicht dafür nicht. An der Ausfahrt nach Gernrode ist das Tal nur ca. 70m breit. Für die Bogenkehre bräuchtest Du selbst beim 60-Radius 120m breite. Ein Tunnel wäre somit unumgänglich. Den würde man sich, ähnlich wie bei Volkas erster Idee, eher nicht leisten wollen.

Alternative wäre m.E. höchstens die Anlage von Mägdesprung als Keilbahnhof. Auftrennung der Gleise bereits auf der Alexisbader Einfahrt, die Gernröder Gleise so wie heute im Linksbogen, die "unteren Selketaler Gleise" in gerader Lage oder aber im Rechtsbogen, muss man ausprobieren. Empfangsgebäude könnte dann nicht dort stehen, wo es heute ist, sondern müsste verschoben werden. Allerdings hätte dann vermutlich ein ca. 6-8m hoher Damm über das Tal (welches von der Heinrichsburg herunter kommt) geschüttet werden müssen, auf dem dannn die "unteren Selketaler" Bahnhofsgleise liegen (sonst werden die wohl zu kurz), und die Rampe hinunter ins Selketal könnte dann auch erst dahinter beginnen und würde dann wohl erst weit hinten, jenseits des Carlswerkes, die Talstraße erreichen.

Insgesamt ist die Idee des Keilbahnhofs auch sehr reizvoll! Aber man müsste es mal aufzeichnen und feinplanen, um zu sehen, wieviel Aufwand und "Späne" es genau bereiten würde.
Herzlichst, Bernd


nettetal Offline



Beiträge: 765

21.10.2020 20:58
#40 RE: Was wäre wenn? Neuer Vorschlag. Antworten

Moin Bernd,

ich dachte da an einen tiefen Einschnitt - "SHE like"

.. habe das aber nicht genau "vermessen" - kann schon sein, dass es zu aufwendig ist... vielleicht möchte man den Reisenden aber auch einen kleinen Tunnel bieten wie bei der NWE ?

(vielleicht braucht man auch das Ausbruchmaterial an anderer Stelle zum bauen...)


mit Grüßen

Jens


Volka Offline




Beiträge: 4.552

21.10.2020 23:04
#41 RE: Was wäre wenn? Neuer Vorschlag. Antworten

War heute in Mägdesprung, weil es mehr oder minder auf dem Weg lag. Vor Ort sieht es doch alles etwas anders aus, als wir es wohl in Erinnerung haben. Melde mich dazu noch. Kann aber dauern. Volker


Volka Offline




Beiträge: 4.552

24.10.2020 19:45
#42 RE: Was wäre wenn? Neuer Vorschlag. Antworten

Guten Abend,

auch nach mehrmaliger Suche habe ich keine genauen Höhenlinien für Sachsen-Anhalt finden können. Dagegen gibt es ein grandioses Angebot für Niedersachsen, wo sogar die einzelnen Höhenmeter dargestellt und verschiedene Overlays aus diversen Karten und digitalen Orthofotos möglich sind. Ich meine irgendjemand hatte hier bereits vor einiger Zeit darauf aufmerksam gemacht. Ich habe euch ein Beispiel in der Nähe zu Sorge verlinkt, wo im grenznahen Bereich nur noch ein Teil der Infos weitergeführt werden. Zuvor hatte ich mal bei Kuno in den Garten geschaut :-)

https://www.geobasis.niedersachsen.de/?x=10.6693&y=51.6976&z=14&m=lglnPl&l=5c98f970-7446-4a57-94dc-799e6f773702%2C1%2C1%3Ba0c9daa6-afce-4eae-9668-ce57035ae768%2C1%2C1%3B6873dd5d-2703-4b4d-996e-de6f9cfa68c3%2C1%2C0&c=36

Meine Bilder musste ich dann erst einmal selber in Ruhe sichten. Ich glaube inzwischen, Bernd lag mit seinen Schätzungen der Höhendifferenzen gar nicht so verkehrt. Hier nochmal sein Plan etwas verkleinert eingebettet in diesen Beitrag:


Bild 1: Der Vorschlag von Bernd (Harzwanderer)

Fangen wir doch mal oben an. Das zweite Bild zeigt die Einfahrt aus Richtung Gernrode. Es wird offensichtlich, dass sowohl Strecke als auch Straße bereits schon aufgeschüttet sein müssen und sich hier ein kleines Tal erstreckt. Die Höhe über Tal kann man mit ungefähr 6 m abschätzen, wenn man sich das verlinkte Video anschaut.


Bild 2: Abstieg zum Bahnhof Mägdesprung

Wenn man sich die Situation auf einem alten Messtischblatt von 1905 anschaut, so fällt auf, dass im weiteren Verlauf des kleinen Tals sich eine bemerkenswert feuchte Wiese befindet. Eventuell war das mal ein Teich zum Aufstauen der Wässer für die Hammerwerke. Es ist jedenfalls ein Damm verzeichnet. Dieses Feuchtgebiet ist heutzutage auch noch da. Nur das Eckhaus ist hinzugekommen. Wir müssen uns also bei unseren Planungen nicht mehr darum kümmern. Man baut hier also keine Streckenführung irgendwie rein, sondern überwindet das kleine Tal schnellstens mit Damm und Durchlass oder hält sich schön parallel zur bereits aufgeschütteten Straße.


Bild 3: Ausschnitt Messtischblatt von 1905 über Deutsche Fotothek

Das ist nun der Blick auf den Bahnübergang aus Richtung Gernrode. Die Straßen fällt ganz gut aber auch nicht radikal ab.


Bild 4: Blick auf Bahnübergang aus Richtung Gernrode

Es folgt der Blick auf den Bahnübergang vom Bahnhof aus. Der letzte Steigungsauslauf scheint noch im Bahnübergang zu erfolgen und zwischen diesem und der ersten Weiche ist hier nicht viel Platz. Die Straßenzufahrt erfolgt von einer etwas tieferen Stelle und muss dementsprechend noch ein wenig ansteigen.


Bild 5: Blick vom Bahnübergang auf Einfahrt aus Richtung Gernrode

Nun bin ich am Bahnhof bereits vorbei gegangen und befinde mich auf der Fläche am Obelisk. Höhenunterschied gut und gerne 4 m.


Bild 6: Der gegenüber dem Obelisk höher liegende Bahnhof

Umgedreht und ein paar Schritte gegangen, ergibt sich vom Rand dieser Fläche der folgende Blick ins leicht abfallende Selketal. Im Hintergrund ist gerade noch das Carlswerk zu erkennen und im Vordergrund, wo das Auto steht, die Stelle, wo ich die Bahn über die Straße ins Tal führen lassen wollte. Dieser kleine Abschnitt sind bestimmt nochmal 2 - 3 m. Wie bereits zuvor geschrieben, gab es das Haus an dieser Ecke 1905 noch nicht. Vielleicht wurde es aber nur nicht eingezeichnet?


Bild 7: Blick vom Obelisk in Richtung Carlswerk

Von dort ein wenig weiter gedreht, kann man den Straßenverlauf in Richtung Alexisbad bzw. Harzgerode folgen. Das Plateau liegt nur ein wenig höher als das Verkehrsschild direkt an der Brücke über die Selke. Geschätzt Höhendifferenz hier ca. 5 m, was somit insgesamt 9 m vom Bahnhof bis zur Selkebrücke machen würde. Die Selke fließt nochmal ca. 5 m unter der Brücke durch.


Bild 8: Blick auf Selkebrücke und ehemaliges Verwaltungsgebäude der Eisenhütte

Steht man auf der Brücke sieht das ganze rückblickend dann so aus. Die gleich rechts abbiegende Straße fällt in der Tat noch ca. 1 m ab, was vom Bahnhof dann insgesamt ca. 10 m Höhenmeter ergibt.


Bild 9: Die Chaussee zum Bahnhof hinauf mit Abzweig zum Carlswerk und die vier Hammer ins Selketal


Bild 10: Der Blick von der anderen Staßenseite


Bild 11: Der Obelisk von der Selkebrücke aus gesehen

Wendet man sich dann um, ergibt sich jene Ansicht. Und man erkennt sofort, dass das Gelände auch so gleich wieder ansteigt.


Bild 12: Ansteigende Straße in Richtung Alexisbad / Harzgerode

Beim genaueren Hinsehen wird es offenbar, dass die bisher geplanten Gleisanschlüsse wieder ca. 3 m höher liegen. Also runter und gleich wieder hoch. Man beachte auch die Hirsch-Plastiken auf dem höher gelegenen Gelände.


Bild 13: Das höher liegende Hüttengelände

Ach ja, und wenn man sich das aktuellere Luftbild beim Sachsen-Anhalt-Viewer anschaut, erkennt man, dass das Sheddach-Gebäude nicht mehr existiert. Diesen Teil konnte ich mir aus Zeitgründen nicht mehr ansehen, sondern brauste daran auf den Verkehr achtend vorbei.

So, das reicht mir jetzt für heute :-)

Volker


Volka Offline




Beiträge: 4.552

31.10.2020 14:04
#43 RE: Was wäre wenn? Neuer Vorschlag. Antworten

Guten Tag!

Nachdem andere Dinge zuletzt wichtiger waren, nutzte unserer Zeichner den letzten Werktag der Woche den Plan nach neuesten Erkenntnissen noch einmal umzuarbeiten. Dabei folgte er Bernds Idee den Steinbruch so anzuschließen, dass genügend Platz zur Lagerung und Bearbeitung des gebrochenen Materials besteht.

Der kritische Abstieg wurde ebenso dem Vorschlag von Bernd ähnlich angelegt, jedoch immer nahe an der Straße. Die Länge ist nun ca. 220 m, was 10 m Höhenunterschied bei einer Steigung von 1:20 sowie 20 m Steigungsauslauf knapp entspricht. Auf das spezielle Spitzkehrengleis an der oberen Ausfädelung wurde verzichtet. Es hätte deutlich höhere Baukosten und eine unnötige Streckenverlängerung wegen des zusätzlich nötigen Steigungseinlaufs erfordert.

Für den Anschluss der Eisenhütte musste auch eine Steigung vorgesehen, die aber für drei Höhenmeter samt Ein- und Auslauf nur maximal ca. 70 m lang sein kann. Da drücken wir mal beide Augen zu oder finden ca. 1:16 auch noch OK. Auf Grund dessen konnte aber ein vorgesehenes Gleis auf der Hütte nicht realisiert werden. Die neu angelegten Steigungsstrecken sind übrigens in der Zeichnung rot hervorgehoben. Weiterhin wurde jetzt auch auf Kurvenradien 60 m oder größer geachtet.

Die Bildvorlage ist ein digitales Orthofoto, welches schon von dem im vorherigen Beitrag verlinkten Sachsen-Anhalt-Viewer stammt.



In der Hoffnung nun einen umsetzbaren Plan erstellt zu haben,

Volker


Volka Offline




Beiträge: 4.552

31.10.2020 21:04
#44 RE: Was wäre wenn? Neuer Vorschlag. Antworten

Ein kleiner Exkurs:

Im Jahr 1900 beförderte die GHE ca. 68.000 t Güter im Jahr. Der genaue Wert lässt sich aus dem Zieglgänsberger/Röper-Buch nicht ablesen. Ach noch lange nach 1900 war der Samstag für fast alle ein regulärer Arbeitstag, d.h. es gab ca. 300 Werktage. Demnach wurden im Durchschnitt täglich ca. 230 t Güter mit der GHE befördert und das meiste sicherlich auch in Gernrode auf Normalspur bzw. von dort umgeschlagen:

68.000 Gütertonnen/Jahr geteilt durch 300 Werktage/Jahr sind ca. 230 Gütertonnen am Tag.

Die GHE besaß zu dieser Zeit ca. 60 Güterwagen wovon ca. 2/3 offene und das verbliebene 1/3 gedeckte waren. Zu den offenen zähle ich der Einfachheit auch eventuelle Rungenwagen oder dergleichen mit. Von diesen 60 Stück waren wiederum ca. 20 Vierachser, die jeweils ungefähr zwei Zweiachsern vom Ladegewicht entsprachen. Das Ladegewicht der Zweiachser betrug in der Regel fünf Tonnen. D.h. das verfügbare Ladevolumen entsprach ungefähr 70 Zweiachser. Nehmen wir an, diese Wagen waren im Durchschnitt nur mit vier Tonnen beladen, so waren pro Tag ca. 58 beladende Güterwagen zum Transport der 230 t nötig:

230 Tonnen/Tag geteilt durch 4 Tonnen/Güterwagen ergibt ca. 58 Wagenladungen.

Es ist vorteilhaft, wenn ein entladender Güterwagen auch sofort wieder beladen werden kann und nicht leer befördert werden muss. Wichtig dafür ist aber, dass die Mengen an eingehenden und abgehenden Gütern gleich sind. Gehen wir davon aus und nehmen wir an, dass der die sofortige Weiterverwendung der Güterwagen gegeben ist, so kommen wir auf einen Wagenbedarf an Zweiachsern pro Tag von 58/2 = 29. Das Optimum ist natürlich immer etwas schönes, wovon wir nicht ausgehen können. Schlagen wir doch einfach mal 20 % Leerfahrten obendrauf, so kommen wir auf einen durchschnittlichen täglichen Wagenbedarf von 35 Stück je Tag (29 * 120 % = 35). Dies entspricht der Hälfte des damals durch die GHE verfügbare Ladungsmenge an Güterwagen.

Bildlich sind überraschend viele reine Güterzüge zu Zeiten der GHE belegt, wo ansonsten häufig GmP oder PmG auf solchen Klein- oder Nebenbahn Standard waren. Natürlich fuhren diese bei der GHE auch und zwar bis ins Jahr 1990. Aber nehmen wir doch einfach mal an, dass ein Güterzug damals in der Lage war acht beladende Wagen zu ziehen. Das ergibt vier Güterzüge und drei verbliebene Wagen für GmP je Richtung (oder drei Gz und 11 Wagen für gemischte Züge). Nehmen wir nun an, es gab zwei Güterzugpaare, die die Bahnhöfe zwischen Gernrode und Harzgerode bedienten sowie je eines für die Stationen zwischen Alexisbad und Lindenberg als auch eines für Lindenberg nach Hasselfelde, so bekommt man eine Idee, was damals los war.

Wir können aber davon ausgehen, dass sich die GHE nicht exakt an mein Gedankenspiel gehalten hat ;-)


Volka Offline




Beiträge: 4.552

02.11.2020 21:46
#45 RE: Was wäre wenn? Neuer Vorschlag. Antworten
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Nun ja, wer weiß wie viele reine Güterzüge wirklich fuhren. Insgesamt jeweils täglich ca. 35 Wagen im Aus- als auch im Eingang in Gernrode dürften schon eine ganz schöne Herausforderung an den Ablauf, den Platz und der Leistungsfähigkeit nicht zuletzt der mit der Umladung beschäftigten Arbeiter gewesen sein (zur Erinnerung: ca. 230 t am Tag). Insbesondere aus Platzgründen dürfte man froh gewesen sein, wenn man die Gleise möglichst schnell und in geordneter Form wieder frei bekam. Es ist gut vorstellbar, dass man in der Situation jedem möglichen Zug noch ein paar Güterwagen anhängte. Und was für eine Rangiererei muss das gewesen sein! Man ist geneigt sich den Gernröder Bahnhof dahingehend anzusehen. Aber hier wieder ein aus der Bucht gefischtes Beispiel eines solches Zuges jener Tage. Man meint förmlich die Minex-Dampflok von Märklin vor sich zu haben. Und wie unpassend groß der letzte Wagen ist!

Werbung:

Wo wurde das Bild wohl aufgenommen? Sternhaus-Haferfeld? Und zeigt es einen GmP oder doch einen reinen Güterzug, denen man aus Mangel an passenden Begleitwagen einen kleinen Personenwagen für das Begleitpersonal anhing? Jedenfalls haben alle bis auf den Dampf während der Aufnahme wacker stillgehalten und die erste Bühne hinter der Lok war auch damals schon beliebt.

Und was könnte in Mägdesprung wohl an Bedarf losgewesen sein? Ich habe mal versucht eine Aufstellung an wöchentlich benötigten Waggons für das möglicherweise zu erwartende Frachtvolumen anzufertigen. Diese Anzahl habe ich auf die jährliche Tonnage unter der Annahme von 50 Wochen hochgerechnet. Wiederum ist alles auf Zweiachser mit vier Tonnen Ladung bezogen.



Es fallen insgesamt also 10.000 Tonnen Fracht im Jahr an, was ein Siebtel der damals jährlichen Transportmenge der GHE gewesen wäre. Insgesamt sind das 22+26 = 48 Wagen täglich. Es ist jedoch schon absehbar, dass wöchentlich zusätzlich vier gedeckte benötigt werden. Beim Transport der Metalle für die Eisenhütte würde man vermutlich der einfacheren Umladung lieber auf offene Wagen zurückgreifen, aber da hat die Direktion bereits an die Verminderung von unnötigen Leerfahrten von Güterwagen erinnert! Zuletzt hatte ich 20 % an Leerfahrten drauf geschlagen. Wenn ich das auf die 48 anwende, komme ich auf wöchentlich zusammen 60 Wagen im Ein- und Ausgang für Mägdesprung. D.h. werktäglich sind durchschnittlich 10 Wagen für den Güterverkehr zu erwarten, wovon dann vier (je zwei rein und raus) gedeckte und sechs offene wären.

Wie langweilig: immer das Gleiche! Aber nimmt man eine Normalverteilung des täglich schwankenden Bedarfs mit einer Standardabweichung von +/- 1 Wagen sowohl für Ein als auch Ausgang an, so sind im Jahr an 300*0,68 = 204 Tagen 8 bis 12 Wagen, an 300*(0,95-0,68) = 81 Tagen 6; 7; 13 oder 14 Wagen, an 300*(0,99-0,95) = 12 Tagen 4; 5; 15 oder 16 Wagen und an drei weiteren Tagen kaum etwas oder das absolute Chaos zu erwarten. Auf dem folgenden Bild ist es gerade mal ruhig. Ein einzelner, kurzer Personenwagen steht im Gütergleis und ein gedeckter Waggon am Güterschuppen:



Wahrscheinlich sind Lok, Wagen und Personal gerade auf den Anschlussgleisen unterwegs und fragen sich, wie sie Volkers Theorie in die Praxis umsetzen. Jemand einen Vorschlag?


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