Hallo Axel, bei der 2. abgebildete Marke (Bachstein Tühringen) handelt es sich um eine Siegelmarke. Dies sind/waren Verschlussmarken aus Papier, welche von ca. 1850 bis 1945 von Behörden, Firmen und auch Einzelpersonen zum versiegeln der Briefe benutzt wurden. Durch das aufreißen von den Briefen sind diese Marken meistens kaputt gegangen und heute nur noch selten zu finden.
Eisenbahnmarken, von einzelnen Bahnverwaltungen (zuerst in Dänemark) ausgegebene Wertzeichen, dienen zur Entrichtung der Gebühren oder als Quittung für erfolgte Gebührenentrichtung bei Beförderung von Gütern innerhalb des Gebiets der betreffenden Eisenbahn. Die E. werden aber nicht an das Publikum abgegeben, sondern dienen nur als Kontrollmittel, um die Einnahmen der Abfertigungsstellen aus dem erwähnten Verkehr festzustellen. Auf den badischen Staatsbahnen sind E. zur Frankierung von Expreßgutsendungen (s. Expreßgutbeförderung) im innern und direkten Verkehr in Gebrauch
Die Sendungen werden dabei vielfach ohne Frachtbrief auf einfachem Begleitschein oder auch ohne solchen, nur mittels Adreßzettels aufgegeben.
Durch den Umstand, daß die E. an anderen Orten und zu anderen Zeiten verkäuflich sind, als an der Absendestelle, entfällt bei dieser die Kassagebarung und Verrechnung – Frachtbrief, Aufgabeliste u.s.f. können entfallen, die Kontrolle ist auf ein Minimum beschränkt – die Einführung einfachster Porto- und Einheitssätze wird hiedurch ermöglicht.
Die älteste vorliegende E. wurde 1865 für den Paketdienst auf der dänischen Jütisch-Fünenschen Bahn ausgegeben; sie trägt die Aufschrift: »8 Skilling für ein Paket unter 5 Pfund auf 10 Meilen«.