Ich tippe mal das BW-GS das Raten per PN nicht bekannt war. Was ich mich nun frage, ob es noch sinnvoll ist mitzuraten? Wie genau hättest Du, Thomas, die Antwort denn?
Hallo alle! Vom Lammert habe ich eine PN bekommen, er lag mit der Ortsangabe recht weit daneben. Auf jeden Fall ist es eine Harzbahnmallet, das ist richtig. Volker dann gib mal deine Lösung, welche du parat hast hier kund, BW-GS hat ja einen Anfang gemacht im sichtbaren Teil des Forums, da können wir nun bei diesem kleinem Rätsel gleich dabei bleiben. Werde das Bild dann komplett zeigen. Thomas
Hallo alle! Also zu dem Rätsel hatte ich Ortsangaben von Brocken, über Wernigeröder Stadtgebiet usw. Alles nicht so nah dran. BW-GS lag mit seiner Ortsangabe "unweit von Niedersachswerfen" ziemlich nahe dran, auch Volker traf die Sache ziemlich genau, allerdings ist die Fahrtrichtung offensichtlich Richtung Harz, nicht Ri. Nordhausen. Also hier mal das Bild im ganzen, zu dem ich selbst den genauen Aufnahmezeitpunkt nicht weiß und auch nicht den Autor. Vermutlich amerikanische Besatzungstruppen nach dem Kriege, ca 45. Wer hatte sonst zu der Zeit das technische Equipment für so eine relativ hochwertige Farbaufnahme? Der Ort der Aufnahme ist eindeutig zwischen Zoll un Niedersachswerfen, über dem Führerhaus der Lok könnte man heutzutage etwa das Nordhäuser Krankenhaus suchen. Die Maschine trägt mit hoher Wahrscheinlichkeit die NWE Nr.11, die Wagen sind ausschließlich mit dritter Klasse gekennzeichnet.Rechts im Bild verläuft die Chausee n. Nordhausen, später B4, Standort des Fotografen ist etwa 50 Meter vor der heutigen Ampelkreuzung wo es da zu dem Herkulesmarkt und der Waschanlage reingeht. Von Jürgen kam auch ein Hinweis zu dem Kobelschornstein. Nun kommen die Insider ins Spiel. Es müsste geklärt werden, wann denn die NWE Maschinen mit Kobelschornsteinen verkehrten, und warum. Könnte es sein, das zu der Zeit, als versuchsweise auch mit der schlechten Ilfelder Steinkohle dazugefeuert wurde auch Holz mit zur Anwendung kam? Ich selbst habe diesen Abzug in einem Fotoladen in einem Postkartenständer bei historischen Nordhäuser Postkarten erworben, somit befindet sich das Bild in meiner Sammlung und ich nehme mir mal die Freiheit, es hier zu veröffentlichen. Sicherlich können wir gemeinsam noch einige Dinge zu der Aufnahme zusammentragen? Bis dann, Thomas
Upps, das mit der Umstellung auf PN ist mir tatsächlich entgangen, sorry.
Zur Mallet mit dem "ollen" Schornstein: Es gibt auch eine Aufnahme im Brockenbereich, dort trägt die Mallet die Nummer "99 5901", die NWE 11 konnte ich da nicht entdecken, weiterhin anscheinend einen Deutsche Reichsbahn Schriftzug seitlich am Führerhaus, die Wasserkästen sehen aus, als hätte daran eine Kreidebotschaft gestanden, die zumindest auf der Postkarte verwischt wurde. Die Karte trägt keinen Poststempel und könnte auch ein Nachdruck aus DDR Zeit sein.
Glück-Auf wünscht BW-GS, (der heute unter Tage war).
Ich bin Platt gehört habe ich von den Kobelschorsteinen schon, aber es ist wirklich das erste Bild was ich davon sehe. Da nehme ich doch glatt das igitt zurück was ich auf Fussel oder Kratzer auf dem Foto bezog was aber Äste sind. Standort ist OK so wie du ihn an gibst. Gerd vielleicht zeigst du uns mal das Bild vom Brocken mit Kobel. In WR gab es auch mal den Fotoladen "Foto Kasig" dort habe ich als junger Mann um Fotos von der NWE und HQB Bahn gebuhlt und tatsächlich auch die meisten aus meiner Sammlung ergattern können. Sie kosteten DDR üblich alle nur das Stück 20 Pfennig. Soche Fotoläden sind Gold wert. Auch in Benneckenstein gab es solch einen. Leider sind die heute alle Platt gemacht und man muß schon genau suchen und finden wenn man noch was altes auftreiben will. auch gab es noch Foto Bollmann in Ilsenburg der was hatte. Thomas da must du noch mal nach mehr nach haken. LG Reiner
Hallo ! Ja Reiner du hast Recht, da muss man immer am Ball bleiben wenn es darum geht alte Fotos zu bekommen. Ich bin auf jeden Fall auf der Hut und bleibe wachsam was die Sache mit alten fotos betrifft, wie sicherlich alle anderen hier auch. Hier mal noch eine Aufnahme von der selben Quelle, allerdings mit Blick in die Gegenrichtung. Also von Crimderode nach Niedersachswerfen. Die sichtbare markante Kranbahn dürfte eigentlich jedem, der schon mal von Nordhausen in den Harz gefahren ist noch bekannt sein. Sie soll äußerst stabil gebaut gewesen sein, (aus Adi´Zeiten) Man erzählt, zu Zonen- Zeiten hätte man sie nicht wegbekommen mangels Technik. (sicherlich ähnlich stabil wie der KDF-Bau in Prora/Rügen) Erst nach der Wende, Anfang der neunziger Jahre wurde dieses markante Bauwerk Stück für Stück abgetragen. Die Aufnahme stammt vermutlich vom selben Fotografen, welcher auch die Mallet mit Kobelschornstein fotografiert hat, wahrscheinlich sind die Bilder sogar unmittelbar nacheinander entstanden? Besonders auffallend ist auch, wie gewaltig der Kohnstein zum Aufnahmezeitpunkt noch war. Reiner und auch Hilde sind sicherlich an dem Ding schon mehrere Hundert Male dienstlich vorbeigefahren,oder? Also dann bis später...
Es sieht as dass das Bild in der NWE zeit entstanden ist. Besonder ist das es ein Farb Bild ist. Leider ist slecht zu sehen was die Farbe der Fahrzeugen ist. Beim spielen mit contrast ist zu sehen das die Pflanzen grun sind. Die Farbe der Fahrzeugen bleibt leider raten.
Also Thomas, das ist wirklich ein sensationelles Bild, was Du uns da zeigst! Herzlichen Dank dafür und für das Rätsel.
Neben dem Farbbild aus NWE-Zeiten an sich ist der Kobelschornstein im Bild auch eine absolute Rarität. Neben dem schon von Lammert erwähnten Bild der 99 5901, welches sie kurz vor dem Bahnhof Brocken ca. 49 - 50 zeigt (auch anderswo als bei Nitschke schon abgedruckt gewesen), kenne ich nur noch ein Bild der 99 5902, was 1955 in Talmühle entstanden sein soll. Das Bild stammt aus Böttchers Kleinbahnschriften, Heft 46,in dem Alfred Schochardt seine Reihe "Der Harz und seine Eisenbahnen" mit der Selketalbahn beginnt. Ich gebe es hier mal wieder. Das Copyright scheint mir abgelaufen zu sein und wir sind hier ja unter uns. Ehre dem verstorbenen Fotografen Dr. Thiessen.
Ein Kobelschornstein dient ja meines "überflüssigen" Wissens nach Funkenflug und erhöhten Partikelausstoß an sich zu vermindern. Was Thomas also schon sagte: Es wurde wohl mit schlechter Kohle gefeuert und deutet auf Notzeiten hin. Ob es nun die aus dem Richterschacht oder welche aus Braunkohlelagerstätten ist, kann ich nicht beantworten. Interessant ist, dass es ein Bild genau der 99 5901 gibt, was im Jahr 51 - also kurze Zeit später - aufgenommen wurde, was sie ohne den Kobelschornstein zeigt. Auch auf dem von mir wiedergegebenen Bild sieht man eine weitere Mallet ohne diese Art von Schornstein.
Es gibt ein Foto der NWE 13II, der späteren 99 5903, wie sie 1949 den Zug zum 50 jährigem Jubiläum zieht und keinen Kobelschornstein besitzt. Eine Kopie wurde vor kurzem im Bimmelbahn-Forum von "904-153" zum besten gegeben. Hier ist der Link: http://forum.mysnip.de/read.php?13156,1437878 Im Endisch-Buch über die Malletlokomotiven des Harzes findet sich kein Passage über diese Sonderheit, aber ein Foto gerade der 99 5903 von 1953 in Schierke. Hier erkennt man Reste von Befestigungen im oberen Teil des Schornsteins. Mir scheint, dieses war die Aufnahme einer behelfsmäßigen Blechkiste, die den Kobel einmal ausgemacht hat. Auch an dem Bild von Thomas erkennt man die wesentlich erhöhte Bauform. Ich nehme also an, dieses Teil wurde nur behelfsmäßig angebaut und verzierte einige Tage auch die 99 5903.
Was ist aber mit der 99 5904? Nach Endisch wurde sie (1) in den Vierzigern hauptsächlich von Nordhausen aus eingesetzt und (2) erhielt sie als letzte erst nach 1948 eine Lichtmaschine, während man nach Ablieferung der NWE 21 (6001) mit dem Umbau der anderen Maschinen begonnen hat. Insofern könnte die von Thomas gezeigte Lok vielleicht die 99 5904 sein, den sie trägt keine Lichtmaschine.
Ich hatte übrigens vermutet, dass das Bild eventuell im zweiten Weltkrieg entstanden sein könnte (neben anderen Mutmaßungen, die sich als falsch herausstellten ;-) )
Ist zwar nicht Harz aber hier kann man sich mal informieren.
Forum: Vorbilder Verfasst am: 05.09.03 16:59 Titel: Re: Kobelschornstein hallo gerd, hmm, Funkenfängerschornsteine verringern die leistung? habe ich bis jetzt nich gehört,kann aber sein. warum sie in den USA entfertn wurden, weiss ich allerdings auch nicht, obwohl sie ja im winter garnich erfoderlich sind... Viele Grüsse Urias Ps: hast du die bilder schonmal genau angeschaut? Die funkenfängeraufsätze wurden vielfach "nur" mit Holzkeilen festgeklemmt.... Thema: Kobelschornstein Waldbahner a.D.
von den amerikanischen Waldbahnen weiß ich aber auch, daß der Betrieb mit Kobelschornstein die Leistung verringert, weswegen im Winter die meisten Shays mit einem einfachen Schornstein gefahren sind.