Was lange währt, wird endlich gut. Nachdem Horst die DKW mit nach Hause nach Oldenburg genommen und dort neu aufgebaut hatte, ist sie nun endlich im Sonnenberg (anstelle der EKW)eingebaut und - das ist das Entscheidende - stellbar!
Wer genau hinschaut, sieht die beiden Messinstangen am Anlagenrand herausragen. (Da kommen später noch Knöpfe drauf.) es sind die Schubstangen, die jede zwei Zungenpaare und einen Umschalter betätigen, die die Herzstückpolarität besorgen.
Probefahrten mit dem Dreikuppler und diversen Wagen haben gezeigt, dass alle vier Fahrwege sicher zu durchfahren sind. Lediglich bei einem Geradeaus-Fahrweg bollert es noch kräftig - da muss noch ein wenig geflext werden. Bei einem Fahrweg macht ein Personenwagen mit einer Achse einen Kurzschluss zwischen den beiden innenliegenden Zungen. Ein wirklicher Kurz-schluss, so kurz, dass die Intellibox nicht reagiert hat. Dennoch wird das zum Einbau von zwei weiteren Umschaltern führen,die die jeweils abliegende Zunge stromlos machen werden. Die Schalter müssen noch besorgt werden.
Dies war leider das erste hurra einer voreiligen Begeisterung, bevor es zur "Anstreichung" kam. Nun wurden die sensiblen Weichenzungen mit den ebenso sensiblen Antriebsfedern wirkungsvoll verklebt. Als nach dem Austrocknen die Wiederinbetriebnahme versucht wurde, gelang dieses nur zur völligen Zerstörung des bis dahin erreichten.
Fazit: Die Dkw wurde mittlerweile farblich behandelt und eingeschottert, und in diesem Zustand muß sie wiederum ausgebaut werden, um die Funktio-
nalität wieder herzustellen, schade, schade, schade.
Leider hat der Horst recht. Zu früh gefreut. Horst klingt enttäuscht und wohl auch fast ein wenig sauer, denn er hat sich sooo viel Mühe gegeben, diesem Patienten die volle Mobilität zu verschaffen. Aber der Patient hat einen Rückfall erlitten. Eigentlich ist es kein Rückfall, sondern er ist Opfer einer wohlmeinenden Rehabilitationsmaßnahme geworden. Die DKW muss natürlich, wie alle Gleise und Weichen bei der BAE, gestrichen und geschottert werden. Und da war es ein ganz dämlicher Fehler von mir, dem Horst die DKW vor dieser Behandlung mitzugeben. Dabei wissen wir doch, dass alle Weichen, die schon funktionierten, es nach dem Schottern erstmal nicht tun. Schön sieht sie aus, nicht wahr? Aber, aber ....
Tja, nun liegt das Kind im Brunnen und ich muss den Dr. Bertram bitte, sich des Patienten noch einmal anzunehmen, möglichst genauso liebevoll wie zu Anfang. Was ich hiermit tue.
Die ausgebaute DKW, vorsichtig verpackt und mir beim Sebaldsbrücker Straßenbahnfest in treue Hände übergeben,
hatte den riesigen Vorteil, daß dieses während der Darbietung eines Musikprogramms stattfand. Die nicht mehr
zu toppenden Lautstärke führte dazu, daß sämtliche Anwesenden, denen ihr Trommelfell heil zu bleiben wichtig
war, die Ausstellungshalle fluchtartig verließen.
Und ich nahm meine DKW und verschwand in meinen auf dem Betriebsgelände abgestellten Wohnwagen. Hier konnte
ich mich ungestört meinem Patienten, der DKW widmen. Und als direkt Beteiligter beim Aufbau dieser DKW wußte
ich ziemlich schnell, wo die Punkte des Nichtfunktionierens liegen mußten. Und tatsächlich, noch bevor die
Lärmmusikanten ihr Programm beendet hatten, hatte ich die DKW wieder schaltfähig.
Nun wäre es ja elegant gewesen, den Otto noch in Bremen zu erwischen vor seiner Heimfahrt. Aber als ich endlich
die Verbindung zu seiner Frau in Hamm zustande gebracht hatte, saß mein lieber Otto schon längst wieder am
heimischen Herd. "Schade", aber dieses fällt nach all dem vorangegangenen nur ganz klein aus.
Die DKW geht heute, am Freitag mal wieder auf Reisen, denn sie soll doch so schnell als möglich wieder eingebaut
sein, um am 12.12.2009 einbezogen zu sein in die feierliche Inbetriebnahme der ersten BAE 3 Strecke.
Zitat von Horst aus Grünsiel Die DKW geht heute, am Freitag mal wieder auf Reisen, denn sie soll doch so schnell als möglich wieder eingebaut sein, um am 12.12.2009 einbezogen zu sein in die feierliche Inbetriebnahme der ersten BAE 3 Strecke.
Ich stehe schon mit dem Schrauber im Anschlag in der Kellertür. Danke, lieber Horst, für die schnelle Reparatur.