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Dieses Thema hat 24 Antworten
und wurde 685 mal aufgerufen
 Bergbau
Seiten 1 | 2
Ilfelder Offline




Beiträge: 1.243

25.02.2010 00:50
#16 RE: Ilfeld, Lokomotivschuppen Gewerkschaft 'Wenzelzeche' Antworten

Hallo!
Hier nun noch mal die ganze (abfotografierte) Zeichnung vom Architekten Picking des geplanten Lokschuppens für die Gewerkschaft Wentzelszeche am Ottostollen mit Lageplan der Anlagen.

Jetzt aber nun wirklich gute Nacht!


Bergmensch Offline




Beiträge: 3.268

25.02.2010 06:30
#17 RE: Ilfeld, Lokomotivschuppen Gewerkschaft 'Wenzelzeche' Antworten

Das kleinere obere Haus war für uns Eisenbahner immer die Fuchsfarm.
Warum Fuchsfarm?
Weil der Pächter der Bahnhohfswirtschaft und Farkartenverkäufer des HP Netzkater Fritz Fuchs der Vater von Frau Köhmstedt, (bis vor wenigen Jahren Fdl bei der DR und HSB) nach Aufgabe der Bahnhofswirtschaft Netzkater in dieses Haus eingezogen ist und dort seinen Lebensabend verbracht hat.

Gruß von ganz oben, der Bergmensch 🙋‍♂️


kuno Offline



Beiträge: 1.500

25.02.2010 07:58
#18 RE: Ilfeld, Lokomotivschuppen Gewerkschaft 'Wenzelzeche' Antworten

Hallo Thomas, recht herzlichen Dank für diese umfassende Erläuterung!!!!

Auch anhand des skizzierten Lageplans wird nun einiges klar, was uns bisher so Kopfzerbrechen gemacht hat:
Der Lokschuppen existierte und zwar an der Stelle des "kleinen Haus am Walde" und nicht wie ursprünglich von uns gedacht weiter nördlich am Rabenstein.
Das Lokschuppengleis war an das NWE-Gleis angeschlossen.

Stellt sich nun die Frage, wie der Ablauf des Rangierens war: wo standen die Waggons, wo die Abstellgleise? War die Beladung da, wo Volker hier im Forum schon einmal das Bild mit den Resten der Rampe eingestellt hatte, also weiter nördlich Richtung Netzkater, jenseits der Behrebrücke und des Bahnübergangs.

@Otto: jetzt bitte diese Beiträge
verschieben, entweder: in den Bergbau-Thread Netzkater/ILfelder Tal oder in den über die Wenzelzeche Lokschuppen. Danke!

Jörg


kuno Offline



Beiträge: 1.500

25.02.2010 08:26
#19 RE: Ilfeld, Lokomotivschuppen Gewerkschaft 'Wenzelzeche' Antworten

So, ich habe die beiden Zeichnungen aus dem Archiv und die von Bornemann nebeneinandergelegt. Dazu mußte die Archivzeichnung eingenordet, also gedreht werden.
rot = NWE
grün = verlauf Stollen
blau = verlauf Behrefluß

Jörg

Dateianlage:
Bilder zusammengefügt.doc
Angefügte Bilder:
Karte Bornemann Wenzelzeche nah.jpg   Karte Thomas Wenzelzeche nah.jpg  

Volka Online




Beiträge: 4.574

25.02.2010 08:45
#20 RE: Ilfeld, Lokomotivschuppen Gewerkschaft 'Wenzelzeche' Antworten

Zitat von kuno
...
blau = verlauf Behrefluß
...


oder auch "Die Bere" ;-)

@Jörg: Nach der Karte sieht es so aus als lagen am Ottostollen nur Gleise aus dem Stollen heraus und dann zum Lokschuppen. Ob es eine Gleisverbindung zu den heutigen Überresten der Verladeanlage gegeben hat, würde ich deswegen und auf Grund des zu überwindenden Höhenunterschieds sowie einer nötigen Querung der Bähre, Behre oder Bere bezweifeln. Ausschließen kann ich es aber nicht.
Ein weiterer wichtiger Grund dürfte auch sein, dass nach Bornemanns Karte Ottostollen und Richterschacht untertägig miteinander verbunden waren.

@Thomas: Deine Ausführungen fand ich nicht durcheinander. War auch wieder vieles Neues dabei!


Ilfelder Offline




Beiträge: 1.243

25.02.2010 22:19
#21 RE: Ilfeld, Lokomotivschuppen Gewerkschaft 'Wenzelzeche' Antworten

Hallo!
Wie ich schon schrieb, die kleine Werkbahn, welche von der Wentzelszeche beantragt wurde, und welche Ottostollen und Richterschacht verbinden sollte, wurde nicht genehmigt. Zumindest in dem Schriftverkehr, welchen ich eingesehen habe.
Somit wirft sich für mich erneut die Frage auf, inwieweit sind die Anlagen von den ganzen Zeichnungen realisiert worden, inklusive Lokschuppen usw. weil ja 1924 praktisch das Ende der Förderung wegen zu geringer Rentabilität kam?
Es sind zwar Zeichnungen und Genehmigungen zum Bau der Gebäude zu finden, aber wurde es auch alles gebaut, was geplant war oder machte das Ende der Förderung viele Pläne überflüssig?
@Jörg: Die Gleise des kleinen Lokschuppens dürften mit den NWE Gleisen nichts zu tun gehabt haben. In Höhe des Ottostollens wäre dies schon allein wegen dem Höhenunterschied nicht zu realisieren gewesen sein.
Die Verladebrücke war am Richterschacht (Bilder der Zeichnungen hatte ich vorige Woche im Thema Kohlebergbau reingemacht)

Der Ottostollen in seiner Fortsetzung verlief bis in Höhe des Netzkaters in Höhe des späteren Makarenko Kinderheimes.

@Reiner: Fritze Fuchs metn Holzbeine, den kennich auch noch. Hat auch manchmal in Ilfeld Fahrkarten verkauft. Und in Netzkater Fassbrause ausgeschenkt...Aber mehr schweife ich jetz nicht uhs, sonst gitts widder Schümpe!

Gruss Thomas


kuno Offline



Beiträge: 1.500

26.02.2010 07:55
#22 RE: Ilfeld, Lokomotivschuppen Gewerkschaft 'Wenzelzeche' Antworten

Ich habe die umfangreichen Ausarbeitungen von Manfred Bornemann über den Steinkohlenabbau im Ilfelder Tal noch einmal genauestens durchgelesen. Dazu habe ich noch folgende ergänzende Informationen zu unserem Thema gefunden (inkl. beigefügter Zeichnung):

Die Gewerkschaft Wentzelszeche hatte nach dem 1. WK das Lichtloch II (siehe Karte weiter oben im Thread) des Ottostollens zu einem Förderschacht erweitert und diesen zu Ehren des 1920 verstorbenen Geheimen Bergrats Karl Richter vom Bergrevier Nordhausen-Stolberg "Richterschacht" genannt.
Die unter dem Netzberg gewonnene Kohle wurde über den zu einer Förderstrecke ausgebauten Ottostollen mit Benzollokomotiven dem Richterschacht (=Förderschacht) zugeführt. Gefördert wurden insgesamt:
1922: 4.030 t, 1923: 5.000 t bei einer Belegschaft von 160 Mann.

Es stellt sich also für mich die Frage: wie und von wo wurde die gewonnene Kohle abtransportiert, und gab es für diese Mengen in den 3 Jahren Betriebszeit schon die oben erwähnte aber bisher nicht belegte Realisierung der Anschlußbahn inkl. Lokschuppen?

Antworten darauf finden kann man (Ideen von mir):
- weiter im Nordhauser Archiv suchen,
- den Ilfelder Heimatpfleger fragen,
- im Gelände bei dem "Kleinen Haus im Walde" nach (Fundament-) Spuren von Lokschuppen und Anschlumöglichkeiten zur Bahn suchen.

Mal sehen, ob wir so weiter kommen. Mich wundert nur, dass Bornemann in seinen sonst so ausführlichen Beschreibungen über den Abbau am Richterschacht mit keinem Wort eine evtl. Anschlußbahn zur NWE erwähnt.

Gruß
Jörg

Angefügte Bilder:
zeichnung Zechenplatz.jpg  

Ilfelder Offline




Beiträge: 1.243

26.02.2010 09:01
#23 RE: Ilfeld, Lokomotivschuppen Gewerkschaft 'Wenzelzeche' Antworten

Hallo!
Antworten sind mit Sicherheit im Kreisarchiv zu finden!
Wie ich schon begeistert nach meinem ersten Besuch dort schrieb, es existieren allein 3 Ordner über alle Bauangelegneheiten der Wentzelszeche von 1921-1924, welche ich lediglich "überflogen" habe in den wenigen Stunden. Viele Schriftverkehre, Anträge, Genehmigungen usw. sind handschriftlich in alter deutscher Schrift geschrieben, welche ich so gut wie nicht oder wirklich kaum entziffern kann. Dort gibt es mit Sicherheit noch viel mehr zu den Schächten der Wentzelszeche zu finden.
Auf jeden Fall hat es definitiv am Ottostollen keine Verladung in die NWE gegeben.
Im Bergbau Thema hatte Volker am 02.01.09 Bilder der Überrest der Verladeanlage am Richterschacht gezeigt. Darauf hin hatten wir das Thema Kohleförderung im Ilfelder Tal dort schon einmal aufgegriffen.
Ich hatte auch ein Zitat von M.Bornemann über den Steinkohlenbergbau eingefügt.
Dazu noch eimal diese Zeile:...Benzollokomotivförderung unter Tage...
Dafür gab es dann wahrscheinlich den Lokschuppen.
Das Kohleflöz unter dem Netzberge wurde erst vom Ottostollen her und später von der Rabensteiner Strecke her abgebaut.
Ein Belüftungsschacht auf halber Länge des Ottostollens wurde dann der Richterschacht.
Abraum der 1079m langen Strecke (Bornemann) wurde wahrscheinlich mit der Grubenbahn mit angesprochener Benzollok aus dem Schacht befördert und an den noch heute sichtbaren Halden am kleinen Haus am Wald abgelagert, während Steinkohle über den Förderturm und die Kettenbahnbrücke am Richterschacht der Verladung zugeführt wurde...???
Schade, das sich die Thematik in drei verschiedenen Unterthemen verteilt hat. Im Januar 2009 waren wir nämlich schon einmal fast genausoweit wie jetzt, nur das die eindeutigen Unterlagen aus dem Kreisarchiv noch nicht bekannt waren.

Otto hat ja wirklich recht, wenn er in seinem Laden hier strikt auf Ordnung achtet, weil es zum Beispiel in unserem Fall jetzt schwierig ist, alle schon zusammengetragenen, aber in drei Themen abgelegten Fakten wieder zusammenzufügen.

Unter älteren Ilfeldern, in der Heimatstube usw. habe ich schon versucht etwas herauszubekommen.
(Auch vor ca. einem Jahr, nach dem wir schon einmal dieses Thema hier beim Wickel hatten)Leider nur mit mäßigem Erfolg.

So wie der nasse Schnee weggetaut ist, werde ich mich an der "Fuchsfarm" und am kleinen Haus am Wald nochmals auf Spurensuche begeben.

Gruss Thomas


Volka Online




Beiträge: 4.574

07.03.2010 19:57
#24 RE: Ilfeld, Lokomotivschuppen Gewerkschaft 'Wenzelzeche' Antworten

Ein aktuelles Bild von der Gegend um den Ottostollen hat der "Südharzbahner" Marcus im Bimmelbahnforum eingestellt. Es ist die Nr. 3
http://www.boards-4you.de/wbb13/60/threa...readid=1485&sid=


kuno Offline



Beiträge: 1.500

07.03.2010 20:27
#25 RE: Ilfeld, Lokomotivschuppen Gewerkschaft 'Wenzelzeche' Antworten

Zitat von Volka
Ob es eine Gleisverbindung zu den heutigen Überresten der Verladeanlage gegeben hat, würde ich deswegen und auf Grund des zu überwindenden Höhenunterschieds sowie einer nötigen Querung der Bähre, Behre oder Bere bezweifeln.



Danke auch für den Link ins Nachbarforum. Auf dem Bild kann man den von dir erwähnten Höhenunterschied Gleis - Gebäude gut erkennen.

Jörg


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