Im August 2008 hatte Holger Dietz im alten Bimmelbahn-Forum bei einem Thread über Eisenbahnen im ehemaligen West- und Ostpreußen gute Links zu Homepages gegeben, wo alte Karten online verfügbar sind: http://forum.mysnip.de/read.php?13156,1397852
Ich habe mir mal die Mühe gemacht die Messtischblätter (1:25000) aus dem Harzer Raum bei der Uni Greifswald hier zu verlinken. Dabei habe ich auch die Blätter noch mit erfasst, die die normalspurigen Strecken enthalten, welche um den Harz herumführen. Die Karten sind in der Regel älter als die Nachdrücke, die heute zu erwerben sind. So ist in Wernigerode noch keine Schmalspurbahn dargestellt. Angeführt sind die heutige Blattnummer, der Ort und das Erscheinungsjahr der jeweiligen Karte.
Ich habe auch 4 Stück rund um den Brocken. Bloß für mein Scanner DinA4 viel zu groß. Aber dafür mit Schalspurbahn. Wer gibt mir ein Tipp zum einstellen derselben.
Aber schon fast wieder schade, dass Du sie in die Rubrik "Harzliteratur (ohne Bahnbezug)" eingeordnet hast. Denn auf den Blättern kann man natürlich auch sehr gut die Bahnen erkenne - und damit auch die Unterschiede zur heutigen Streckenführung, die hier schon mal in einem früheren Thread Thema waren. Z.B. die alten Trassenführungen bei Drei Annen Hohne oder bei Benneckenstein sind sehr gut zu sehen.
Ganz interessant wird es aus meiner Sicht im Bereich Nordhausen. Das von Dir verlinkte Messtischblatt von 1908 zeigt zunächst sehr schön die alte Streckenführung im Bereich Altentor und dann nördlich davon direkt an der Strasse entlang bis zum "Schurzfell". Und zu meiner Überraschung aber auch ein Anschlussgleis auf (damals) "freier Wiese" am Schurzfell!
Ich hab die Stelle mal aus dem Messtischblatt rauskopiert und hier angehängt, der rote Pfeil zeigt auf das eingezeichnete Anschlussgleis. Von einem solchen Anschluss war zumindest mir bisher nichts bekannt. Er erklärt aber ein wenig die Verwirrung, als wir hier im Forum die mögliche Trassenführung bzw. Streckenverlegungen in diesem Bereich am Schurzfell diskutiert hatten (ich hänge auch die alte Grafik von mir nochmal an): es gab also in diesem Bereich tatsächlich DREI Gleistrassen: * die linke Gleistrasse ist die alte NWE-Streckenführung direkt entlang der Strasse * die rechte Gleistrasse ist die heutige Streckenführung * und der undeutliche "Buckel", der in der Mitte dazwischen liegt und den ich gelb gestrichelt markiert hatte und für einen möglichen Bahndamm gehalten hatte, war tatsächlich eine Gleistrasse - nämlich für das Anschlussgleis, was nun in dem Messtischblatt von 1908 mitten auf dieser Wiese eingezeichnet ist.
Toll, wie sich manches Rätsel löst.
Áber wofür war dieser Anschluss gut? Zumal er ja damals offensichtlich mitten in freier Wiese lag... War es ein Ladegleis für die "Untere Ellermühle", die auf dem Messtischblatt auf der anderen Seite der Zorge eingezeichnet ist? War es eine Art Kiesgrubengleis in den Zorge-Auen, um Baumatreial zu gewinnen - evtl. gar für den NWE-Bau selbst? War es gar eine Art Torfstich ( - glaub ich selber nicht, aber immerhin, das Gelände dort hab ich recht sumpfig in Erinnerung...). Kennt jemand den Zweck dieses Gleises oder eine Erwähnung in der Literatur?
Zitat von Harzwanderer Aber schon fast wieder schade, dass Du sie in die Rubrik "Harzliteratur (ohne Bahnbezug)" eingeordnet hast. Denn auf den Blättern kann man natürlich auch sehr gut die Bahnen erkennen - [...]
Hallo Bernd,
die Überlegung hatte ich auch, aber das meiste in den Karten ist ohne Bahnbezug.
Toll, wie Du dieses Detail am Schurzfell gefunden hast! Was sagt die Expedition vor Ort zu dem Anschluss und deren Überresten? Könnte man diesen Diskussionspunkt vielleicht in ein passenderen Teil des Forums verschieben?