Auf beigefügtem Foto aus dem Jahr 1904 erkennt man eine Gruppe Waldarbeiter, die ihre beiden Vorgesetzten, den Förster und den Haumeister, einrahmen. Der Förster ist an seiner Waffe zu erkennen, der Haumeister an dem aufgeschlagenen Buch. In diesem Buch wird das Aufmaß der gefällten oder aufgearbeiteten Fichtenstämme eingetragen. Zur Messung des Stammumfangs wird eine Schieblehre benötigt. Diese trägt der Haumeister an seinem linken Arm. Im Harz wird sie Klubbe genannt. Mit der Länge des Baumes und dessen Umfang in der Mitte ließ sich der Rauminhalt bestimmen. Die Waldarbeiter sind mit ihren unterschiedlichen Werkzeugen ausgestattet: Äxte, Meterstöcke, Wendehaken und einer großen Schrotsäge mit Hobelzahnung.
Gruß Jörg
P.S.: Und eine zahme Hirschkuh scheint sich auch dazu gesellt zu haben...
das Bild habe ich auch in einem Buch und habe es mir sehr genau angeschaut ... aber Stammwender/Wendehaken konnte ich nicht identifizieren. Wo meinst du da solche erkannt zu haben?
Hallo Jürgen, wir beiden haben das gleiche Buch. Daraus ist auch das Bild. Dir dürfte aufgefallen sein, dass ich meinen Text sehr eng an dem Text in dem Buch gehalten habe bzw. größtenteils ihn nur übernommen habe. Den Titel des Buches brauchen wir hier ja nicht zu nennen, um eventuelle copyright-Ansprüche nicht zu gefährden.
Die beiden langen "Stangen", die man im Bild sieht, werden in einem Fall (links) der Meterstock sein und bei dem Waldarbeiter rechts oben im Bild eventuell der Wendehaken. Dieses ist aber leider nicht genauer zu erkennen.
Ich habe auch keinen Stammwender erkennen können und auch die "Klubbe" ist nicht gut als solche auszumachen. Aber was soll's! Ist ein super Waldarbeiterbild, ein Schätzchen. und fürs Einstellen.
Der Link zu dem im Eröffnungsposting angehängten Bild funktioniert nicht mehr. Könne Jürgen oder Jörg das Bild bitte nochmal in voller Größe einstellen?
ich habe wieder schöne Bilder aus dem Harz gefunden. Die erste Ak ist 1903 gelaufen und zeigt Waldarbeiter (so der Titel, aber besser wäre: Köhler) bei der Arbeit, das zweite Bild eine Köte um 1910 bei Zellerfeld.
ich hatte kürzlich noch einmal einen Köhlerexperten befragen können, was es mit dem von Otto so bezeichneten "Erdkeller" auf sich hatte, der oft in unmittelbarer Nähe zu Köten gebaut wurde. Er schrieb mir hierzu folgendes:
Solch ein „Nebengebäude“ gab es oft neben der eigentlich Köte, in der die Köhler schliefen und wohnten. Man sprach auch von der „Bucht“. Sie kommen auf den Bildern von Riefenstahl vor, also das Gebiet um Ilsenburg: Köhlerbuch Seite 186, 188, 201 253. Außerdem bei Ripe S. 274, Wolfshagen S. 234. Im Text ist auf S. 225 li.Sp. etwas darüber geschrieben. Diese sehr einfachen Schuppen dienten (wenn es größere waren) der vorübergehenden Unterbringung von Rückepferden. Sonst auch für Ziegen, Werkzeuge und sonstiges Inventar. In kleinerer Ausführung als Hundehütte (Foto S. 264). Ich vermute, dass diese Art von Schuppen immer dann gebaut wurden, wenn der Kohlhai mit der Köte für längere Zeit (also zwei oder mehrere Jahre) am gleichen Ort betrieben wurde.