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Dieses Thema hat 22 Antworten
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 Bergbau
Seiten 1 | 2
Zackel Offline


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Beiträge: 974

08.12.2008 22:02
Harzer Bergbau-Spezialitäten Antworten

Im Thema über die Verladeanlagen der Grube Charlotte-Elise bereits angekündigt, beginne ich heute in lockerer Folge mit der Vorstellung von Bergbauanlagen aus dem Harzer Raum. Neben der Lager, der Lagerstätte und der Betriebsgeschichte möchte ich auch einige Zeichnungen aus dem niedersächsischen Bergarchiv einstellen. Auch die eingesetzten Betriebsmittel und die Aufbereitungstechnik sollen nicht zu kurz kommen.

Es sollte jedem klar sein, dass ich hier nur solche Anlagen darstellen werde, die "modellbaugerecht" sind. Die Anlage der Königsgrube, mit denen ich den Anfang machen werde, sind z.B. für Großbahner eher geeignet als die Tagesanlagen des Rammelsberges oder der Kaliwerkes Siegfried-Vogelbeck oder Schieferkaute.

Bei Fragen oder Anregungen bitte ich um rege Beteiligung , ebenso bei gleichartigen Beiträgen zu anderen Betriebseinrichtungen.

Jörn

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Zackel Offline


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08.12.2008 22:41
#2 Königsgrube Antworten

1) Lage und Lagerstätte

Die Königsgrube befindet sich im oberen Siebertal zwischen Sieberberg und Königsberg. Die vier aufgeschlossenen Gänge, von denen nur einer bauwüridig in Bezug auf Schwerspat war, streichen in Ost-West-Richtung auf einer Länge von bis zu 700 m. Der Schwerspat tritt - wie beim Bergbau auf Gängen (= steilstehende Spalten mit Füllung aus Erz und Gestein, der Gangart) üblich nicht über die ganze Fläche verteilt auf, sondern konzentrierte sich auf vier Linsen. Die Gänge sind bis in eine Teufe von 200 m nachgewiesen.

2) Betriebsgeschichte

Während der Eisenerzbergbau am Königsberg deutlich älter ist, begann der Schwerspatbergbau erst 1900. Zunächst Schürften die Siebertal-Werke, später bauten die Bergbaugesellschaft Sankt Andreasberg mbH und die Metallgesellschaft, in welcher die Bergbaugesellschaft Sankt Andreasberg aufging, den Spat ab. 1933 wurde die Grube gestundet, um 1944 erneut gepachtet zu werden - diesmal von der Deutschen Baryt Industrie. Diese machte sich gleich daran, den "Nordquerschlag" aufzufahren. Dieser wurde als Tagesstollen zwischen Königshof und der ehemaligen Schleiferei (Bezug: TK25) über 1,7 km nach Norden aufgefahren und "löste" damit die Lagerstätte. Der Schwerspatbergbau ging bis 1970 im Tiefbau und bis 1972 im Tagebau um. Danach wurde der Betrieb aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt.

3) Grubenbetrieb

Die Grube ist insofern bemerkenswert, als ihre tiefste Sohle (176 mS) auch der Tagesstollen ist. Dadurch entfallen nicht nur die Wasserhaltung, sondern auch die Schachtförderung. Der Rohspat wurde im Firstenstoßbau gewonnen und dann über Rollöcher bis auf die 176 mS gestürzt. Dort erfolgte der Abzug in die Grubenbahn; eine Diesellok - zumeist die 19956 von Deutz, eine MLH 714 mit 500 mm Spurweite - fuhr den Rohspat nach über Tage zur Verladeanlage. r
Bis 1933 wurde der Spat in Blindschächte gehoben und über diverse Stollen hoch am Berg im Handverschub nach über Tage gefahren. Der Transport ins Tal erfolgte über Bremsberge.

4) Tagesanlagen

Die Tagesanlagen bestanden aus einem Verladebunker mit zwei Taschen und einem einständigen Lokschuppen. Später kamen noch ein Trafohaus und ein Sozialgebäude dazu.

Der Verladebunker war urspürnglich nicht überdacht; dieser kam erst später mit dem Aufbau eines Backenbrechers hinzu. Dem Brecher wurden größere Brocken händisch zugeführt. Der Abzug aus den Bunkertaschen erfolgte leider nicht in die BAE, welche hier im Siebertal verläuft, sondern in die Gummi-Konkurrenz. Diese konnte aber auch gleich durchfahren bis Bad Lauterberg, wo der Spat aufbereitet und weiterverarbeitet wurde.

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Zackel Offline


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08.12.2008 22:44
#3 Königsgrube - Verladebunker Antworten
Der Verladebunker war das markanteste Gebäude der Königsgrube. Er besticht durch seine Funktionalität und seine modellbahngerechte Größe. Er wurde ausschließlich in Holzbauweise erstellt, was ihn noch interessanter macht.

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Angefügte Bilder:
Verladebunker KG-Grundriß.JPG   Verladebunker KG-Seite.JPG   Verladebunker KG-Straße.JPG  

Zackel Offline


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08.12.2008 22:53
#4 Königsgrube - Lokschuppen Antworten

Für einen Luftkompressor und die kleine MLH 714 (habe mal danach gegoogelt - ein Brotkasten mit Rädern; muss wohl mal nach Zeichnungen suchen) sowie zur Lagerung von Betriebsmitteln wurde ein einständiger Lokschuppen in Ziegelbauweise errichtet. Die Giebelseite mit Lokschuppen und Ölkeller erhielt zwei zweiflügliglige Tore; die andere Giebelseite nur ein zweiflügliges Tor zum Kompressorraum. Im Lokstand legte man eine Wartungsgrube an.

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Angefügte Bilder:
Lokschupen KG-Grundriß.JPG   Lokschupen KG-Seite.JPG   Lokschupen KG-vorne.JPG  

Zackel Offline


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08.12.2008 23:07
#5 Königsgrube - Kaue Antworten

Als letzte Gebäude wurden ein Trafohäuschen und eine Kaue errichtet. Diese wurde - wenn ich die Zeichnung richtig gelesen habe - in klassischer Harzer Bauart errichtet: Holzfachwerk und Bretterverkleidung. Neben einem 4x4 m² großen Aufenthaltsraum (eben der Kaue) gab es eine kleine Steigerstube sowie eine Abstellkammer. Der Aufenthaltsraum hatte einen Kamin; das Dach war mit Hohlziegeln gedeckt.

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Angefügte Bilder:
Kaue KG-Seite.JPG   Kaue KG-Vorderansicht.JPG  

Zackel Offline


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09.12.2008 12:39
#6 Grubenloks - MLH 714 von Deutz Antworten

1933 ist erstmals eine Grubenlok bei der DBI erwähnt, und zwar auf der Grube Wolkenhügel. Es handelte sich um eine 12 PS-Benzollok von Deutz mit der Fabrik-Nr. 3841. Diese wird letztmalig 1940 erwähnt. 1939/40 bschaffte die Deutsche Baryt-Industrie eine weitere Maschine, diesmal eine neue Diesllok vom damals weit verbreiteten und beliebten Typ MLH 714, Fabrik-Nr. 19956. Sie erhielt die Nr. 1 und war wahrscheinlich zunächst auf der Grube „Hoher Trost“ eingesetzt. 1953 taucht sie dann auf dem Wolkenhügel auf, um dann von 1955 bis 1970 auf der Königsgrube Dienst zu tun. Nach der Stilllegung der Königsgrube kam sie zurück ins Luttertal und wurde im Mai 1971 letztmalig auf der 254 mS der Grube Wolkenhügel erwähnt.

Die Maschine wurde durch einen liegenden Einzylinder-Viertakt-Dieselmotor betrieben, welcher Ihr eine Leistung von 9 PS verlieh und auf bis zu 7 km/h beschleunigte. Vom Motor ging es über eine Reibungskupplung und weiter mittels Kette in ein Getriebe und von dort ebenfalls mittels Kette auf beide Achsen. Das Getriebe erlaubte das Umschalten von Vorwärts- und Rückwärtsgang sowie die Wahl zwischen ersten und zweiten Gang. Die Maschine hatte ein Dienstgewicht von 2,7 t und auf ebener Strecke Anhängelasten von 44 t im ersten und 19 t im zweiten Gang.

Mit einer Gesmtlänge von 2,3 m gehört sie sicherlich zu den kleinsten Grubendiesellokomotiven, die Deutz gebaut hat. Unklar ist, ob die Lok, welche ja eine Spurweite von 500 mm besaß, einen Außenrahmen hat wie auf dem Typenblatt-Foto, oder einen Innenrahmen, wie ich aus der Zeichnung zu lesen meine.

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Angefügte Bilder:
MLH714 - Bild.JPG   MLH714 - Zeichnung.JPG  

Zackel Offline


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12.12.2008 11:36
#7 Schwerspatbergbau im Südharz Antworten

Bevor es an die Gruben im Luttertal geht, möchte ich Euch fürs Wochenende eine knapp dreißigseitige Dokumentation über den Schwerspatbergbau im Südharz zur Verfügung stellen. Quelle ist Hann184 Acc 9 Nr. 3488.

Schönes WE wünscht

Jörn

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Angefügte Bilder:
Hann184-Acc9-3488 - Vom Südharzer Schwerspat-Bergbau 00.JPG   Hann184-Acc9-3488 - Vom Südharzer Schwerspat-Bergbau 01.JPG   Hann184-Acc9-3488 - Vom Südharzer Schwerspat-Bergbau 02.JPG   Hann184-Acc9-3488 - Vom Südharzer Schwerspat-Bergbau 03.JPG   Hann184-Acc9-3488 - Vom Südharzer Schwerspat-Bergbau 04.JPG   Hann184-Acc9-3488 - Vom Südharzer Schwerspat-Bergbau 05.JPG   Hann184-Acc9-3488 - Vom Südharzer Schwerspat-Bergbau 06.JPG   Hann184-Acc9-3488 - Vom Südharzer Schwerspat-Bergbau 07.JPG   Hann184-Acc9-3488 - Vom Südharzer Schwerspat-Bergbau 08.JPG   Hann184-Acc9-3488 - Vom Südharzer Schwerspat-Bergbau 09.JPG   Hann184-Acc9-3488 - Vom Südharzer Schwerspat-Bergbau 10.JPG   Hann184-Acc9-3488 - Vom Südharzer Schwerspat-Bergbau 11.JPG   Hann184-Acc9-3488 - Vom Südharzer Schwerspat-Bergbau 12.JPG   Hann184-Acc9-3488 - Vom Südharzer Schwerspat-Bergbau 13.JPG   Hann184-Acc9-3488 - Vom Südharzer Schwerspat-Bergbau 14.JPG   Hann184-Acc9-3488 - Vom Südharzer Schwerspat-Bergbau 15.JPG   Hann184-Acc9-3488 - Vom Südharzer Schwerspat-Bergbau 16.JPG   Hann184-Acc9-3488 - Vom Südharzer Schwerspat-Bergbau 17.JPG   Hann184-Acc9-3488 - Vom Südharzer Schwerspat-Bergbau 18.JPG   Hann184-Acc9-3488 - Vom Südharzer Schwerspat-Bergbau 19.JPG   Hann184-Acc9-3488 - Vom Südharzer Schwerspat-Bergbau 20.JPG   Hann184-Acc9-3488 - Vom Südharzer Schwerspat-Bergbau 21.JPG   Hann184-Acc9-3488 - Vom Südharzer Schwerspat-Bergbau 22.JPG   Hann184-Acc9-3488 - Vom Südharzer Schwerspat-Bergbau 23.JPG   Hann184-Acc9-3488 - Vom Südharzer Schwerspat-Bergbau 24.JPG   Hann184-Acc9-3488 - Vom Südharzer Schwerspat-Bergbau 25.JPG   Hann184-Acc9-3488 - Vom Südharzer Schwerspat-Bergbau 26.JPG   Hann184-Acc9-3488 - Vom Südharzer Schwerspat-Bergbau 27.JPG   Hann184-Acc9-3488 - Vom Südharzer Schwerspat-Bergbau 28.JPG  

Lutterberger Offline




Beiträge: 33

12.12.2008 12:41
#8 RE: Schwerspatbergbau im Südharz Antworten
Zackel, hochinteressant. Kannte den Erich Meyer persönlich. Habe mir die Seiten gleich mal runtergeladen und in eine Ordner gepackt.

OOK Offline


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Beiträge: 5.507

12.12.2008 17:13
#9 RE: Schwerspatbergbau im Südharz Antworten

Hey, Zackel,
es wird ja immer besser. Eine spannende Dokumentation, die ich mir nach und nach zu Gemüte ziehen will. Ich werde ja häufig gefragt, was man mit dem Baryt eigentlich so macht. Einiges wusste ich auch schon aus meiner Lauterberger Zeit, aber hier steht ja mehr. Danke.

OOK.
www.0m-Blog.dewww.edition-jaffa.de
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Zackel Offline


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Beiträge: 974

16.12.2008 16:15
#10 Grube Hoher Trost Antworten

So langsam geht's ans eingemachte. Ich möchte Euch demnächst die Gruben im Luttertal vorstellen, wo sich über einhundert Jahre lang der Schwerpunkt des westharzer Schwerspatbergbaus befand.

Die Schwerspatvorkommen im Luttertal sind schon seit dem späten Mittelalter bekannt und wurden bereits damals auf Kupfer untersucht. Eine industrielle Nutzung gelang aber erst in der Mitte des 19. Jahrhnderts, als es ein begehrter Rohstoff für die Farindustrie wurde.
Die Mengen waren allerdings sehr gering und betrugen weniger als 100 t pro Jahr.

Zunächst wurde das Mineral im Tagebau gewonnen; später im Örterbau, wobei man einfache Strecken übereinander im Gang auffuhr, und zwischen diesen Strecken eine ausreichende Sicherheitsschwebe ließ. Diese Art von Raubbau (das Gesamtausbringen lag um 20 %) führte schnell zu einem Schwinden der Vorräte, so dass es um 1900 an neuen Anbrüchen mangelte. Rudolf Alberti nutzte die Gunst der Stunde und übernahm schrittweise alle Gruben im Luttertal. Zunächst wurden die Abraumhalden verwertet, indem die Fe- und Mn-Verunreinigungen mittels Schwefelsäure weggelöst und der Spat „gebeleicht“ wurde.

Die Grubenbetriebe wurden schrittweise modernisiert, zunächst erfolgte ein sogenannter „Nachlesebergbau“, bevor neue Lagerstätten-Partien aufgeschlossen und abgebaut wurden.

Der Grube „Hoher Trost“ kam die Rolle einer zentralen Erzwäsche im Luttertal zu. Neben dem eigenen Rohspat wurden mit der noch zu besprechenden Grubenanschlußbahn die Förderung vom Wolkenhügel und von Johanne angeliefert, gebrochen, gewaschen und geklaubt und anschließend zum Werk nach Bad Lauterberg abgefahren.

Die Waschanlage Hoher Trost, von der Volka einige Bilder vom Abbruch eingestellt hat, wurde zwischen 1922 und 1924 errichtet und im Laufe ihres Lebens mehrmals modernisiert. Ich habe mir erlaubt, mit dem SW-Bild von OOK, welches er unter "Geschichtsträchtiger Harzer Bergbau" eingestellt hat, den Reigen zu eröffnen. Es gibt einen ganz guten Überblick über die Anlage im letzten Ausbauzustand dar; danach wurde sie – nach „Stundung“ des Grubenbetriebes – schrittweise zurückgebaut und diente zuletzt nur noch als Brechanlage für den Spat vom Wolkenhügel.
Vergleichend zu OOKs Bild ein Lageplan aus dem Archiv. Dargestellt sind, in der verfahrenstechnisch richtigen Reihenfolge:

10 - Fördermaschinenhaus
9 - Stapelschacht
8 - vermutlich Wagenumlauf, wo die aus der Grube kommenden Wagen entleert wurden
7 - Entladehalle der Waldbahn
11 - hölzerne Bandbrücke zur Wäsche
6 - Wäsche

1-4 - Werkstatt, Schlosserei, Zechenhaus im Luttertal

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Angefügte Bilder:
Hoher Trost - Lage.JPG   Hoher Trost - Tagesanlagen.jpg  

Zackel Offline


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16.12.2008 16:26
#11 Grube Hoher Trost Antworten

Vom Stapelschacht und den nachgeordneten Gebäuden habe ich leider noch keine brauchbaren Zeichnungen finden können. Es beginnt also mit der hölzernen Bandbrücke vom Lutterstollen zur Wäsche:

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Angefügte Bilder:
07 - Hoher Trost - Förderbrücke 1.jpg   08 - Hoher Trost - Förderbrücke 2.jpg  

Zackel Offline


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16.12.2008 16:35
#12 Grube Hoher Trost Antworten

Nun das Herzstück der Anlage im Originalzustand von 1924. Zur Einstimmung wieder ein geklautes Bild vor - Fauli, ich hoffe, das geht in Ordnung?
Der Rohspat wurde vorab gebrochen und ging dann über Bänder in zwei Waschtrommeln, wo bindige und lettige Bestandteile mit Wasser entfernt wurden. Es folgte - eine Etage tiefer - die Sortierung in Trommelsieben, diese wurden später gegen Schwingsiebe ausgetauscht. Die sortierten Kornfraktionen fielen in Silos und wurde von dort auf Klaubebänder abgezogen, wo händisch Berge und Spat getrennt wurden. Der Spat wurde mit der Grubenanschlußbahn ins Werk nach Bad Lauterberg gefahren; die Berge möglichst zurück in die Grube. Und für die anfllenden Schlämme hatte man eigens im Luttertal gegenüber von der Aufbereitung Schlammteiche angelegt.

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Angefügte Bilder:
01 - Hann184 Acc7-2493 Hoher Trost 01.JPG   02 - Hann184 Acc7-2493 Hoher Trost 02.JPG   03 - Hann184 Acc7-2493 Hoher Trost 03.JPG   04 - Hann184 Acc7-2493 Hoher Trost 04.JPG   05 - Hann184 Acc7-2493 Hoher Trost 05.JPG   06 - Hann184 Acc7-2493 Hoher Trost 06.JPG   Hoher Trost - Wäsche.jpg  

Zackel Offline


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16.12.2008 16:40
#13 Grube Hoher Trost Antworten

Die Lagerstätte Hoher Trost wurde bis zur 255 mS erschlossen, siehe begefügtem Wetterriß, der m.E. hinreichend genau ist. Die Gewinnung erfolgte im Firstenstoßbau mit Schrapper im Abbau und gleisgebundener Förderung (Pferd bzw. Lok - nachgewiesen ist die bereits bei der Königsgrube vorgestellte MLH714; früher verkehrte auch die Benzollok Deutz-3841, eine C V). Die beladenen Hunte wurden über den Stapelschacht – der ein hölzernes Fördergerüst hatte – auf das Niveau des Lutterstollens gehoben und dann über einen kurzen Tagesstollen dem Brecher zugeführt. Über eine Bandbrücke ging es dann in die Wäsche.
Und gerade noch gefunden - Zeichnungen vom Stapelschacht...

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Angefügte Bilder:
Hann184 Acc7-2494 Hoher Trost - Stapelschacht01.JPG   Hann184 Acc7-2494 Hoher Trost - Stapelschacht02.JPG   Hoher Trost - Wetterriß.JPG  

Zackel Offline


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16.12.2008 16:44
#14 Grube Hoher Trost Antworten

Im Laufe der Zeit sind mehrere weitere Gebäude geplant, aber nicht mehr realisiert worden. So z.B. die Kohlenspat-Mühle,....

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Angefügte Bilder:
Hoher Trost - Kohlenspatanlage Giebel.JPG   Hoher Trost - Kohlenspatanlage Grundriß.JPG   Hoher Trost - Kohlenspatanlage Längsschnitt.JPG   Hoher Trost - Kohlenspatanlage Querschnitt.JPG   Hoher Trost - Kohlenspatanlage Seite 1 und Lage.JPG   Hoher Trost - Kohlenspatanlage Seite.JPG  

Zackel Offline


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16.12.2008 16:46
#15 Grube Hoher Trost Antworten

...oder die Verladeeinrichtung von Waschsand. Aufgrund ihrer Dimensionen und Beispielhaftigkeit sollen sie dem Interessierten jedoch nicht vorenthalten werden.

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Angefügte Bilder:
Hoher Trost - Sandaufbereitung 1.JPG   Hoher Trost - Sandaufbereitung 2.JPG   Hoher Trost - Sandaufbereitung 3.JPG   Hoher Trost - Sandaufbereitung 4.JPG  

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