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Dieses Thema hat 56 Antworten
und wurde 2.495 mal aufgerufen
 Bergbau
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Volka Offline




Beiträge: 4.564

25.07.2021 12:36
#46 RE: Anschlußstelle Fluor / Herzogschacht Antworten

Guten Tag!

Es könnten inzwischen schon zwei Wochen vergangen sein, dass ich Reiner wegen dieses Themas anrief. Ich kam leider nicht zeitnah dazu, die Inhaltes des Telefonats wiederzugeben, was ich aber jetzt nachholen will.

Er selber ist als junger Lokführer ungefähr 10 mal selber in den Anschluss hoch gefahren. Zumeist geschah dies wohl mit dem nächtlichen Güterzug. Die Buchfahrplanseiten dazu hatte er vor wenigen Tagen im Bimmelbahn-Forum eingestellt. Im Gegensatz zu dem dort wiedergegebenen Buchfahrplan ist man bei Bedarf aber auch nach Harzgerode gefahren und die Rückleistung ab Straßberg erfolgte mit Personenbeförderung. Die dafür nötigen Wagen hatte man schon seit der Abfahrt in Gernrode dabei. Ansonsten wurde in Gernrode jedem Zug wenn nötig so viele Güterwagen wie möglich angehängt und dann auch gegebenenfalls tagsüber der Herzogschacht bedient.

Zurück zum Anschluss selber: In einem Gleis wurden die angelieferten Wagen abgestellt und aus einem anderen die beladenen abgeholt. Das Verschieben im Werk ist vielleicht mit einer Spillanlage erfolgt. Daran konnte er sich nicht mehr erinnern. Weiterhin musste man als junger Lokführer sehr genau aufpassen, dass einem die altgedienten Kollegen nicht einen Wagen mehr als erlaubt anhängten. Durch eine ähnliche freizügige Beratung soll auch der Absturz zwischen Harzgerode und Alexisbad verursacht wurden sein (Wagen müssen beim Rangieren nicht an die Bremse auch wenn man ins Gefälle einfahren muss).

Was hat Reiner noch so zum Thema Güterzüge berichtet: häufig leere geschlossene Wagen für die Rinkemühle und Gießsand für Mägdesprung (nicht Harzgerode).

So, Reiner, ich hoffe deine interessanten Informationen richtig wiedergegeben zu haben.

Viele Grüße

Volker


Harzwanderer hat sich bedankt!
Harzwanderer Offline



Beiträge: 1.218

03.08.2021 15:39
#47 RE: Anschlußstelle Fluor / Herzogschacht Antworten

Hallo Jens,

da ich unmittelbar nach Schreiben meines letzten Beitrages in den Sommerurlaub verschwunden bin, komme ich erst heute dazu, Deine Antwort zu lesen und wieder um darauf zu antworten.
Ich hoffe, Du entschuldigst die Verspätung!

Zitat von nettetal im Beitrag #44
Der rote Plan (1945) im Buch von Jürgen nennt an der Abzweigweiche die Steige mit 1:20, wenn ich das richtig lese.

Ich würde mich da Volkers Interpretation von "1:30" anschließen.
Erstens, weil es mir in diesem Bild doch eher nach "30" aussieht als nach "20" (auch wenn es schlecht lesbar ist).
Zweitens, weil es ziemlich gut zu dem passt, was ich ohne Kenntnis dieses "roten Plans" aus Volkers Höhenlinien-Modell abgelesen hatte (ich hatte 32 Promille angenommen - aber 33 Promille = 1:30 liegt da sehr nahe dran, so genau ablesen kann ich ja nicht...)
Also, die Annahme von zunächst 1:30 im unteren Teil des Anschlussgleises ab Verzweigungsweiche scheint mir nach diesen zwei Befunden ziemlich gut abgesichert.

Zitat
Kurz vor der ersten Anschlussweiche wird die Steigung mit 1:25 angegeben (Höhe 424,33m)...


Das wäre zunächst scheinbar ein Widerspruch zu dem, was ich aus dem digitalen Geländemodell, das Volka besorgt hatte, heraus gelesen hatte.
Interessant finde ich jedoch, was Volka dazu schrieb:

Zitat von Volka im Beitrag #45
Hallo Jens,... Am Herzogschacht ist auf dieser wie Du schriebst 1:25 angegeben. Dort an der ersten Weiche am Schacht steht auch die Angabe 1,5 km.

Daraus folgt, dass diese Angabe sich offensichtlich auf die *gesamte* Länge des Anschlussgleises bezog, die ja vom Tal bis zum Herzogsschacht tatsächlich ca. 1,5km betrug.
Die Gretchenfrage ist aber eben nun, ob das Anschlussgleis tatsächlich durchgehend diese Neigung 1:25 hatte, oder ob es in Wirklichkeit wechselnde Neigungen gab, und diese Angabe von 1:25 nur als gemittelter Wert für die Gesamtstrecke zu verstehen ist.
Und für mich sprechen zwei unabhängige Indizien dafür, dass letztere Interpretation (gemittelte Angabe) zutrifft:
a) der von Dir aufgeführte Plan von 1945, den wir ja oben schon hatten. Egal, ob ab der unteren Anschlussweiche eine Neigung von 1:20 oder 1:30 folgte - es war jedenfalls *nicht* 1:25. D.h. diese Angabe für den unteren Abschnitt würde im Widerspruch stehen zu der "oberen" Angabe "1:25 auf 1,5km". Es sei denn, man nimmt eben letztere Angabe nur als gemittelten Wert über die gesamte Strecke an. Dann passt es wieder ohne Widerspruch.
b) wenn es wirklich durchgehend ab dem Herzogsschacht talwärts ein Gefälle von "nur" 1:25 gegeben hätte, hätte damals der Bahndamm im Bereich östlich des Bahnübergangs (Straße Straßberg-Siptenfelde) um über 3m höher sein müssen, als er heute laut digitalem Geländemodell ist. Und das auf über 200m Länge. Da das Bahnplanum heute dort aber noch vorhanden ist (baumbewachsen, aber z.B. die Bahngräben existieren eben noch!), erscheint mir eine so starke nachträgliche Veränderung des Bahndamms sehr unwahrscheinlich. Damit muss man aber die Höhe dieses Bahndammes als im wesentlichen original erhalten annehmen. Was aber wiederum bedeutet, dass es irgendwo im Bereich unterhalb des Herzogsschachtes ein stärkeres Gefälle gegeben haben muss, um auf die ca. 3m niedrigere Höhe in diesem Bereich zu kommen. Dies ist jetzt natürlich auch nur ein "Indizienbeweis". Aber solange man den von Volker bereit gestellten digitalen Geländedaten vertraut (und davon gehe ich erstmal aus), finde ich keine anderen Erklärung, die die beiden Bereich "Herzogsschacht" und den Bereich östlich des Bahnüberganges miteinander verknüpft.
Aufgrund dieser beiden Indizien würde ich also die von Dir abgelesene Angabe nur als gemittelten Wert für das gesamte Anschlussgleis annehmen.

Zitat
...und geht da noch nicht in eine Ebene über sondern liegt in 1:400.


Das halte ich für gut möglich, auch viele Bahnhöfe im regulären Streckennetz lagen ja nicht exakt waagerecht, sondern in Neigung 1:400. Man ging offensichtlich davon aus, dass dies zu sicheren Abstellen von Wagen ausreichend flach ist.

Beste Grüße, Bernd


Volka Offline




Beiträge: 4.564

16.01.2022 11:24
#48 RE: Anschlußstelle Fluor / Herzogschacht Antworten

Hallo zusammen,

ich muss ja zugeben, dass das Erkunden von Landkarten mir schon seit Schulzeiten Spaß macht. Wie oft hatte ich in für mich langweiligen Schulstunden den Atlas auf meinen Beinen geöffnet liegen gehabt und schaute mir z.B. die Seite zur Industrie in der Sowjetunion an. Eine Zeit lang hing neben meinem Sitzplatz auch ein Stadtplan von Berlin aus der Zeit vor dem Krieg: Da konnte man Eisenbahn fahren! Heute gibt es dazu ja das Internet und auch wenn man meint schon alles gesehen zu haben, so ist mir nie die Pferdebahn zum Herzog-Schacht (Grube Heidelberg) aufgefallen, die Vorgängerbahn der Anschlussstrecke der GHE. Oder ich habe sie wie die Industrie der UdSSR inzwischen wieder vergessen gehabt? Also für alle, die es so wie mir geht, hier die Ausschnitte (noch steiler):

http://www.susudata.de/messtisch/tk25.html?lat=51.628&lng=11.04&zoom=16

bzw.

https://maps.arcanum.com/de/map/northgermany-1877/?layers=112&bbox=1227776%2C6732088%2C1231077%2C6733638

Viele Grüße

Volker


Bergmensch Offline




Beiträge: 3.260

16.01.2022 15:38
#49 RE: Anschlußstelle Fluor / Herzogschacht Antworten

Moin Volker,
hatten wir im Rahmen unserer Forumstour am 21.09.2013 bereits abgewandert, wo du scheinbar unentschuldigt gefehlt hast.
Das mit dem unentschuldigt fehlen nehme ich zurück, da ich dich auf einigen Bildern erblickt habe.
Zumindest haste nicht aufgepasst.



Anwesenheitsnachweis.

Gruß von ganz oben, der Bergmensch 🙋‍♂️


OOK hat sich bedankt!
Harzwanderer Offline



Beiträge: 1.218

17.01.2022 15:10
#50 RE: Anschlußstelle Fluor / Herzogschacht Antworten

Man man man, der Reiner passt auf wie ein Schießhund!
Respekt, mach weiter so!
Beste Grüße, Bernd


Volka Offline




Beiträge: 4.564

17.01.2022 19:29
#51 RE: Anschlußstelle Fluor / Herzogschacht Antworten

Guten Abend,

ich erkenne nur Bernd und Thomas :-)

Meine Teilnahme will ich gar nicht abstreiten und habe diese auch weiter oben hier im Strang bereits bekundet. Und auch Otto war dabei. Aber in seinem HSS2 noch auf dem Text der abgeknipsten Dennert-Fichte ist der exakte Streckenverlauf der Roßbahn dargestellt. Darum ging es mir.

Viele Grüße

Volker


Volka Offline




Beiträge: 4.564

17.01.2022 19:42
#52 RE: Anschlußstelle Fluor / Herzogschacht Antworten

Ja, ich weiß: Peter Schröder rechts vorne im Bild und ganz hinten links neben dem Lokführer der "Grüne". Links die angeschnittene Torte dürfte von Lammert sein :-)


Ilfelder Offline




Beiträge: 1.241

17.01.2022 21:44
#53 RE: Anschlußstelle Fluor / Herzogschacht Antworten

Genau das war das lustige Schild mit den durchdrehenden Rädern... beim Zugpferd


OOK Offline


BAE-Club-Mitglied



Beiträge: 5.507

18.01.2022 09:23
#54 RE: Anschlußstelle Fluor / Herzogschacht Antworten

Vorne links neben Peter Schröder sitzt Peter Wickfelder (DEV)aus Berlin, den ich von alten Museumsbahnzeiten kenne, der war Peter in seinen letzten Lebensjahren ein guter Freund.
Gruß

Otto

OOK.
www.0m-Blog.dewww.edition-jaffa.de
_______________________


Bergmensch hat sich bedankt!
Volka Offline




Beiträge: 4.564

18.01.2022 20:31
#55 RE: Anschlußstelle Fluor / Herzogschacht Antworten

N'Abend,

so langsam verstehe ich wohl Reiners letzte Anmerkung: Wir sind ja den Feldweg hoch gelaufen, zu dem die Roßbahn die ganze Strecke parallel führte. Insofern war deren Verlauf eigentlich weitestgehend klar. Nur habe ich es damals offensichtlich nicht kapiert wie ich auch den Verlauf der Anschlussbahn im nördlichen Bereich sowie im Werk selber nicht mehr nachvollziehen konnte. Vermutlich habe ich dem damaligen Erklärer (wer war das nochmal?) nicht zugehört.

Viele Grüße

Mönsch Volka


Boerman Offline




Beiträge: 795

30.01.2022 17:06
#56 RE: Anschlußstelle Fluor / Herzogschacht Antworten

Das waren Zeiten, so einen Tour müssen wir eigentlich wieder machen, der T1 ist wieder betriefsfahig, dann besorge ich wieder die Torte....

Mfg Lammert


OOK hat sich bedankt!
Bergmensch Offline




Beiträge: 3.260

30.01.2022 20:34
#57 RE: Anschlußstelle Fluor / Herzogschacht Antworten

Lammert, Käse und Salamiewürfel nicht vergessen.

Gruß von ganz oben, der Bergmensch 🙋‍♂️


OOK und staar008 haben sich bedankt!
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